Brandermittlungen in ehemaliger Möbelfabrik dauern an

Hermeskeil · Gemeinsam mit Beamten der Polizeiinspektion Hermeskeil haben Brandexperten der Kriminaldirektion Trier am Montag die in der Nacht zum Sonntag abgebrannte Halle einer ehemaligen Möbelfabrik in Hermeskeil untersucht.

(sve/red) Nach Polizeiangaben steht fest, dass die Halle bei Brandausbruch leer war. Noch am vergangenen Freitag wurden am Dach der Halle Schweißarbeiten durchgeführt. Wie das Feuer entstehen konnte, ist bisher nicht eindeutig geklärt, weshalb in Abstimmung mit der zuständigen Staatsanwaltschaft Trier ein Gutachter aus Nordrhein-Westfalen die Brandstelle untersuchen soll. Dies wird jedoch nicht vor Ende dieser Woche möglich sein. Anhaltspunkte für eine vorsätzliche Brandlegung haben sich bislang nicht ergeben. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an.

Am späten Samstagabend war es zum Großbrand in der Lagerhalle des ehemaligen Möbelwerks Felke in Hermeskeil gekommen. Die leerstehende Lagerhalle brannte lichterloh, als die ersten Feuerwehren kurz nach 23.30 eintrafen. Die Flammen drohten, auf einen Teil der parallel laufenden Halle überzugreifen, in dem noch Möbel und Reifen lagern. „Wir haben mit wirklich allen Mitteln daran gearbeitet, diese Halle zu halten“, erklärte Ortwin Neuschwander, Kreis-Feuerwehr-Inspekteur (KFI) des Landkreises Trier-Saarburg vor Ort. Mit Erfolg: Zwar hatten die Wehrleute die nördliche der beiden alten Hallen schon früh aufgeben müssen - Ein Feuerwehrsprecher: „Die haben wir verloren, das ist schon klar“ - , aber eine enorme Umweltbelastung durch eventuell brennende Reifen konnte verhindert werden. Auch der neuere Teil der ehemaligen Fabrik in der Michael-Felke-Straße an der L 165 Richtung Züsch konnte vor einem Inferno bewahrt werden.

Dennoch gab es eine heftige Rauchentwicklung. Der Wind trieb die Rauchgase nach Nord-Nord-West. Die Einsatzleitung rund um Christoph Borresch, dem Wehrleiter der Verbandsgemeinde Hermeskeil, gab daher eine Warnung an die betroffenen Einwohner im Hermeskeiler Stadtteil Abtei, der Gemeinde Damflos und den Malborner Ortsteil Thiergarten. Per Radio und Lautsprecher-Durchsagen wurden die Einwohner noch in der Nacht gewarnt, Fenster und Türen geschlossen zu lassen und Klimaanlagen und Lüftungen auszuschalten. „Wir messen ständig die Schadstoffe“, sagte Feuerwehr-Inspekteur Neuschwander während des Einsatzes. Es habe aber keine Gefahr für die Bevölkerung bestanden, sagte Wehrleiter Borresch am Sonntag.

Um 2.40 (Sommerzeit) konnte bei einer Lagebesprechung am Einsatzleitwagen gemeldet werden: „Der Brand ist unter Kontrolle.“ Bis sieben Uhr in der Frühe waren die Wehren jedoch noch mit den Löscharbeiten - an den meisten Stellen mit Atemschutz - beschäftigt.

Borresch lobte die Einsatzkräfte: "Der gute koordinierte Einsatz der Feuerwehren hat verhindert, dass das Feuer auf die Nachbargebäude übergreifen konnte." Etwa 150 Feuerwehrleute aus dem Kreis Trier-Saarburg und dem Kreis Bernkastel-Wittlich, dazu 15 Kräfte der Technischen Einsatzleitung (TEL) der Feuerwehr Trier-Saarburg, der Gefahrstoffzug Trier-Saarburg, 45 Helfer des Technischen Hilfswerks (THW), unterstützt vom DRK-Rettungsdienst und der SEG-Verpflegung, kämpften in der Nacht mit vereinten Kräften gegen die Flammen.

Allein aus der Verbandsgemeinde Hermeskeil waren 14 von 16 Wehren im Einsatz, sagte Borresch. Weitere Kräfte eilten etwa aus Saarburg, Schweich, dem Saarland und Thalfang zum Brandzentrum.Die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere 100.000 Euro ein.

2005 war der größte Teil des parallel zur jetzt abgebrannten Halle verlaufenden Werksteils ebenfalls durch ein Feuer zerstört worden. Damals waren in der Halle 25 Autos abgestellt, unter anderem ein Neuwagen und mehrere ältere Liebhaber-Wagen. Alle fielen den Flammen zum Opfer. Brandstiftung konnte damals ausgeschlossen werden.

 Ein Großbrand in einer Lagerhalle in Hermeskeil hat einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Foto: siko

Ein Großbrand in einer Lagerhalle in Hermeskeil hat einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Foto: siko

Foto: siko

Jedoch ist das jüngste Feuer in Hermeskeil das zweite innerhalb weniger Tage. Am 16. Oktober war im Hermeskeiler Stadtteil Abtei ein Wohnhaus vorsätzlich angezündet worden. Ob es sich beim Felke-Brand nun auch um Brandstiftung handeln könnte, müssen die Ermittlungen der Polizei zeigen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort