Brandstiftung in Nahverkehrszug in Luxemburg

Luxemburg (dpa) - Ein offenbar geistig verwirrter Brandstifter hat in einem vollbesetzten Nahverkehrszug in Luxemburg ein Feuer gelegt, bei dem 37 Menschen verletzt wurden. Bei dem Zugbrand am Freitagabend erlitten 13 Menschen schwere Verbrennungen und Rauchvergiftungen, berichtete die Polizei des Großherzogtums am Samstag.

Darunter waren auch zwei Kinder. Laut Zeugenaussagen habe der Mann in einem Waggon eine Zeitung mit Benzin getränkt und angezündet. „Das Motiv des Mannes ist noch völlig unklar“, sagte ein Polizeisprecher und sprach von „krimineller Energie“. Der Täter wurde am Samstag dem Haftrichter vorgeführt. Nähere Angaben über den Festgenommenen machten die Beamten nicht.

Der mit 400 Menschen besetzte Nahverkehrszug hatte gerade den Luxemburger Hauptbahnhof Richtung Esch-sur-Alzette verlassen, als der Mann anfing zu zündeln. Blitzschnell geriet der Waggon in Brand. „Unter den Fahrgästen brach Panik aus. Einer sprang über den anderen“, berichtete der Polizeisprecher. Ein Fahrgast habe die Polizei alarmiert. Der Lokführer wurde auf das Feuer aufmerksam und brachte mit einer Notbremsung den Zug 200 Meter hinter dem Bahnhof zum Stehen. Da der Lokführer die Türen öffnete, konnten die meisten Fahrgäste sich rasch in Sicherheit bringen. An der Strecke arbeitende Bahnarbeiter hätten mit Hämmern die Fenster eingeschlagen.

Der Waggon brannte weitgehend aus, vier andere Wagen blieben unversehrt. Den Schaden konnte die Polizei zunächst nicht beziffern. Mehr als 100 Feuerwehrleute, Polizisten und Helfer waren im Einsatz. Die Verletzten wurden in fünf Krankenhäuser gebracht, zwei Schwerverletzte wurden mit Hubschraubern in Spezialkliniken nach Brüssel und Lüttich geflogen. Die Polizei des Großherzogtums sucht nach weiteren Zeugen.

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