Brüssel sagt Energieagentur-Förderung zu

Trier · Trier hat mit seinem Förderantrag für eine Energie-Agentur, die zusammen mit den vier angrenzenden Landkreisen gegründet werden soll, die Erfolg gehabt: Die Europäische Union hat einen Gründungszuschuss von 250.000 Euro zugesagt.

(woc/red) Trier und die Region gehören damit zu den insgesamt sechs Auserwählten, die von der EU bei der Gründung von Energieagenturen unterstützt werden sollen. Förderanträge waren aus ganz Europa in Brüssel eingegangen. Große Freude habe daher die E-Mail aus Brüssel vor wenigen Tagen im Trierer Rathaus ausgelöst, bestätigte die Stadtverwaltung auf TV-Anfrage. Den Antrag zur Unterstützung des Aufbaus einer Energieagentur für die Region Trier hatte man im Juni vergangenen Jahres eingereicht. Aus einer unbekannten Zahl von Anträgen aus ganz Europa habe Trier zusammen mit fünf weiteren Projektvorschlägen die erste Auswahlstufe erreicht. 250.000 Euro will Brüssel der Region für drei Jahre zum Aufbau einer Dienstleistungs- und Beratungsstelle für Bürgerinnen und Bürger, aber auch Betriebe und Gemeinden zur Verfügung stellen.

Der Aufbau einer Energieagentur ist ein gemeinsames Projekt des neuen Regionalen Entwicklungskonzeptes und wird von der Stadt Trier verantwortlich betreut. Die ersten Vorstellungen einer Projektskizze in den politischen Gremien der Region stieß auf allgemeines Interesse, das Konzept wurde durch zahlreiche konstruktive Anregungen aus der Region zunehmend verbessert und auf die Ansprüche der Region abgestimmt, teilte die Stadtverwaltung mit.

Auch Oberbürgermeister Klaus Jensen freute sich über die Zusage aus Brüssel: "Angesichts der ständig steigenden Energiepreise und im Interesse des Klimaschutzes muss sich unser Umgang mit Energie nachhaltig wandeln. Dabei ist vor allem die Zusammenarbeit der Kommunen in diesem Themenfeld von strategischer Bedeutung. Als gestaltende Akteure vor Ort mit Vorbildfunktion sind sie es, von denen die Gestaltung einer zukunftsfähigen Energieversorgung abhängt. Darüber hinaus sind Effizienztechnologien und erneuerbare Energien Türöffner für neue Märkte und schon heute ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Betriebe in der Region."

Die Agentur soll gemeinsam von der Stadt Trier und den Landkreisen Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich, Trier-Saarburg und dem Vulkaneifelkreis, den regionalen Energieversorgern, Genossenschaftsbanken und Sparkassen sowie Kammern getragen werden. Die Agentur wird eine zentrale Anlaufstelle für alle Serviceleistungen rund um das Thema Energie aufbauen und die Anstrengungen der zahlreichen, bereits vorhandenen Akteure bündeln und vernetzen. So sollen zum Beispiel das Umweltzentrum der Handwerkskammer, die Industrie- und Handelskammer, die regionalen Gebäudeenergieberater sowie Universität und Fachhochschule ebenso wie ehrenamtlich Aktive eingebunden werden. Neben den finanziellen Trägern der Agentur soll ein Förderverein eine breite Beteiligung und Verankerung in der Region ermöglichen.

"Beispiele anderer Energieagenturen zeigen, dass eine Vernetzung lokaler Akteure in einem wachsenden Marktsegment dazu beitragen, brachliegende Fördermittel von Bund und Land stärker in die Region hineinzuziehen und damit eine nachhaltige Wirtschaftsförderung bedeutet", erwartet Simone Kaes-Torchiani, Baudezernentin im Trierer Rathaus. „Jeder im Bereich der Beratung und Qualifizierung eingesetzte Euro generiert ein Mehrfaches an Aufträgen für Handwerker und Beratungsdienstleister in den Marksegmenten Gebäudesanierung und Neubau. Der Zukunftsmarkt Energie ist nicht nur eine Pflichtaufgabe für Wirtschaft und Politik um Preis- und Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sondern er bietet gerade für die junge Generation ein sicheres und zukunftsfähiges Tätigkeitsfeld. Zunächst verlangt Brüssel jedoch kurzfristig noch einige Hausaufgaben von uns", ergänzt Kaes-Torchiani, "damit das Fundament der Agentur in der Region auch dauerhaft verankert wird".

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