Bürgermeister prüft Forderung der Namensänderung für Museum

Wittlich · Bürgermeister Joachim Rodenkirch will die Forderung nach einer Namensänderung des Georg-Meistermann-Museums zunächst rechtlich prüfen und dann in enger Abstimmung mit den städtischen Gremien auf das Ansinnen der Erben von Georg Meistermann reagieren.

Er will aber auch kurzfristig das persönliche Gespräch suchen. Dies teilte Rodenkirch in einer Pressemitteilung am Mittwochnachmittag mit.

Der Bürgermeister hat nach eigenen Angaben am heutigen Mittwoch einen Brief des Rechtsanwalts von Testamentsvollstrecker Claus Bingemer erhalten, der den Nachlass von Georg Meistermann verwaltet. In diesem Brief werde angekündigt, dass die Erbengemeinschaft es der Stadt Wittlich nicht weiter gestatten will, für das Wittlicher Museum den Namen von Georg Meistermann zu verwenden.

Zwei Gründe für diesen überraschenden Schritt werden laut Rodenkirch angegeben: So werde das Museum nicht mehr in „wissenschaftlich fundierter und kunsthistorisch akzeptierter Weise“ geführt und die Arbeit im Museum lasse die frühere Qualität vermissen. Als zweiter Grund wird die für Mai 2010 geplante Ausstellung mit Werken von Hanns Scherl genannt. Sie könne nicht akzeptiert werden, weil Scherl „aktiv im nationalsozialistischen Kunstbetrieb mitgearbeitet" habe.

Zu diesen Beschuldigungen nimmt Rodenkirch wie folgt Stellung: "Als die Stadt die Schenkung von Teilen des Nachlasses von Georg Meistermann angenommen hat, bestand Einigkeit darüber, dass damit keinerlei Verpflichtung hinsichtlich der wissenschaftlichen Betreuung der Werke verbunden ist. Nach der Streichung der Stelle des Kulturamtsleiters war wegen des noch nicht abgeschlossenen Verfahrens noch keine Neuausrichtung der Museumsarbeit möglich. Anzumerken ist, dass das Georg-Meistermann-Museum seit 1994 besteht, eine wissenschaftliche Fachkraft aber nur von 2000 bis April 2009 beschäftigt war."

Zu den Behauptungen gegen Hanns Scherl will sich Rodenkirch nicht äußern. Der Bürgermeister bedauert es, dass die Stadt von der Absicht, dem Museum den Namen zu entziehen, zuerst aus der Presse erfahren habe. Dies sei kein guter Stil, heißt es.

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