Bürgermeisterwahl: CDU legt sich fest, SPD und Grüne nicht

Wittlich · SPD und Grüne in Wittlich unterstützen den parteilosen Bürgermeisterkandidaten für 2009, Gerhard Nadolny, nicht. Unterdessen hat sich die CDU auf den ebenfalls parteilosen Joachim Rodenkirch festgelegt.

 Gerhard Nadolny will Bürgermeister von Wittlich werden. TV-Foto: Sonja Sünnen

Gerhard Nadolny will Bürgermeister von Wittlich werden. TV-Foto: Sonja Sünnen

Foto: Sonja Sünnen

Wie die SPD- Parteivorsitzende Erika Werner sowie die beiden Sprecher des Stadtverbandes Bündnis90/Die Grünen, Ute Hahn und Hans Jörg Krames, dem "Trierischen Volksfreund" heute mitteilen, unterstützen die beiden Parteien den parteilosen Bürgermeisterkandidaten Gerhard Nadolny bei der Bürgermeisterwahl im Jahr 2009 nicht. Dies sei das Ergebnis des ersten Gespräches mit dem Kandidaten, das Mitglieder von Vorstand sowie Fraktion der beiden Parteien in der vergangenen Woche geführt haben.

Der parteilose gebürtige Wittlicher Gerhard Nadolny sagt selbst dazu: "Nach Gesprächen mit SPD und Grünen habe ich beschlossen, dass ich parteilos und unabhängig beleiben will." Er bleibe auch ohne Unterstützung einer Partei bei seiner Entscheidung, sich der Wahl um das Bürgermeisteramt in Wittlich zu stellen. Er sagt auch: "Irritiert hat mich auch die Aussage einiger SPD Mtglieder zu der Beliebtheit des CDU Kandidaten, den ich nicht persönlich kenne. Wenn dieser eine so hohe Wertschätzung genießt, fragt es sich doch, warum man die Ausschreibung überhaupt durchgeführt hat und nicht gleich den CDU Kandidaten unterstützt. Dies wäre konsequent."

Wie zu hören ist, hat die "Findungskommission" von SPD und Grünen, die ein gemeinsames Auswahlverfahren beschlossen haben, nun noch zwei Bewerber in der engeren Wahl. Neben Nadolny sei ein weitere möglicher Kandidat ausgeschieden. Noch am Freitag hieß es, die beiden Parteien hätten vier Bewerber zu prüfen. Bis Ende August, Mitte September wolle man sich entschieden haben.

Unterdessen entscheidet sich die CDU für Joachim Rodenkirch als Bürgermeisterkandidat. In der außerordentlich gut besuchten Mitgliederversammlung der CDU in Wittlich votierten 73 Mitglieder für den parteilosen Rodenkirch als Kandidaten der CDU für die Bürgermeisterwahl in Wittlich am 7. Juni 2009. 22 Mitglieder stimmten gegen den als alleinigen Kandidaten vom Vorstand des Stadtverbandes vorgeschlagenen 44-Jährigen und sechs Mitglieder enthielten sich. Der Diplomforstingenieur lebt seit 20 Jahren in Wittlich und leitet die Revierförsterei im Wittlicher Stadtwald.

Bevor er sich der Mitgliederversammlung vorstellen konnte wurde darüber absgestimmt, ob die Ernennung eines Kandidaten für die CDU an diesem Abend überhaupt stattfinden solle. Anlass war Kritik am Vorgehen des Vorstandes, der sich empfehlend für Rodenkirch ausgesprochen hatte. Dabei ging es nicht um die Person des jetzt offiziellen Kandidaten der Partei für das Bürgermeisteramt in Wittlich sondern die Kritik war ausschließlich an die Parteiführung gerichtet. Man hätte gerne eine Auswahlmöglichkeit unter allen möglichen Bewerbern gehabt, hieß es und die Festlegung auf Rodenkirch durch den Stadtverband sei zu früh erfolgt. Der Antrag auf Absetzung des wichtigsten Tagesordnungspunkt der Versammlung scheiterte nach einer geheimen Abstimmung mit 56 Gegenstimmen zu 43 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung. Nach der Kandidatenkür apellierte Jochaim Rodenkirch an die CDU-Mitglieder, jetzt geschlossen nach außen aufzutreten und parteiinterne Diskussionen zu beenden. Unter Applaus des Plenums betonte er: "Ein Kandidat braucht die volle Unterstützung der eigenen Mannschaft."

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