Bundestagswahl Grünen-Chefin Baerbock will ins Kanzleramt

Trier · Die 40-Jährige tritt im September bei der Bundestagswahl als Spitzenkandidatin ihrer Partei an. Wer für die Union ins Rennen geht, ist weiter offen.

 Gut gelaunt genießen: Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock soll ihre Partei als Kanzlerkandidatin in die Bundestagswahl führen.

Gut gelaunt genießen: Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock soll ihre Partei als Kanzlerkandidatin in die Bundestagswahl führen.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Führende Politikerinnen der regionalen Grünen haben die Nominierung von Annalena Baerbock (40) zur Kanzlerkandidatin ihrer Partei begrüßt. „Sie ist eine großartige Kandidatin“, kommentierte die grüne Trierer Bundestagsabgeordnete Corinna Rüffer die Entscheidung. „Annalena Baerbock ist eine hoch kompetente, durchsetzungsstarke Frau und hat klare politische Zielvorstellungen, wie die Klimakrise zu bekämpfen ist“, sagte die Grünen-Landtagsabgeordnete Jutta Blatzheim-Roegler.

Der Grünen-Parteitag im Juni werde die  gemeinsame Entscheidung der beiden Parteivorsitzenden Baerbock und Robert Habeck „sicher mit einem Spitzen-Wahlergebnis honorieren“, sagt die Vorsitzende der Trierer Grünen-Fraktion, Anja Reinermann-Matatko, voraus.

Mit der am Montag bekanntgegebenen Entscheidung enden monatelange Spekulationen. Die Grünen hatten die Klärung der Kandidatenfrage ihren beiden Parteivorsitzenden überlassen, die sich untereinander verständigten.

Eine weitere Besonderheit: Die Personalie blieb tatsächlich bis zur Bekanntgabe geheim. „Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass dieses Land einen Neuanfang braucht“, sagte Baerbock nach Bekanntgabe ihrer Nominierung. Sie wolle eine Politik anbieten, die vorausschaue.

Die 40-jährige Politikerin steht seit drei Jahren an der Spitze der Grünen. Ihr Ehemann Daniel Holefleisch (48), mit dem sie zwei gemeinsame Töchter hat, ist ein gebürtiger Trierer. Während bei den einst so streitlustigen Grünen bei der Kandidatenfrage Harmonie pur angesagt ist, schwelte der Streit in der Union zunächst weiter. Markus Söder sagte am Nachmittag, die CSU überlasse die Frage der Kanzlerkandidatur nun der Schwesterpartei. Die Entscheidung treffe die CDU jetzt „souverän“.

Seit mehr als einer Woche streiten sich die beiden Ministerpräsidenten  über die Frage, wer von ihnen als Kanzlerkandidat antritt. Eigentlich hatten sie bis zum Sonntag eine Lösung präsentieren wollen.

Der Eifeler CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder kritisierte das unionsinterne Gezerre um die Kanzlerkandidatur scharf. Die Diskussion werde in einer Vehemenz und Härte geführt, die nur noch Verletzte und Trümmer zurücklasse. Das schade der CDU massiv, so Schnieder.

Die CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner hat wegen der ungelösten K-Frage für Dienstag eine Sondersitzung des Landesvorstands einberufen.

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