Bundeswehr: Sorge um Standorte in der Region

Region · Die Bundeswehr muss sparen: Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hält die Schließung von Bundeswehrstandorten für unumgänglich. Betroffen davon wären möglicherweise auch in der Region Trier Tausende Soldaten und Zivilbeschäftigte.

(sts/hsc/dpa) Beim Sparen im Wehretat wird die Regierung nach Ansicht von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nicht um die Schließung von Bundeswehrstandorten herumkommen. „Das kann man nun verdruckst über die nächsten Jahre vor sich hintragen und dann die Betroffenen fürchterlicher erschrecken in dem Moment. Oder man kann sagen, dass man sich schon einmal innerlich darauf vorbereitet“, sagte Guttenberg.

Wilfried Stolze vom Deutschen Bundeswehr-Verband in Berlin sieht darin ein Umdenken der Regierung. „Jetzt bestimmt anscheinend leider die Kasse die Verteidigung unseres Landes“, sagte Stolze dem TV. „Das wird dramatische Folgen für viele Landstriche haben.“ In der Region ist die Bundeswehr noch mit vier großen Standorten vertreten. In der Dauner Heinrich-Hertz-Kaserne sind knapp 1200 Soldaten und Zivilbeschäftigte stationiert. Standort des Führungsunterstützungsbataillons 281 ist die Eifelkaserne in Gerolstein-Lissingen mit rund 1000 Soldaten und Zivilbeschäftigen. In Trier sind bei der Wehrtechnischen Dienststelle 350 Zivilbeschäftigte angestellt. 90 Soldaten sind noch bis 2011 in der General-von-Seidel-Kaserne stationiert. In Büchel (Kreis Cochem-Zell) sitzt das Jagdbombergeschwader 33 mit knapp 1900 Soldaten und Zivilbeschäftigen.

Oberst Reinhard Jörß, Kommandeur des Fernmeldebereichs 93 in Daun, hält die Schließungsgefahr für seinen Standort zwar für gering, dennoch sind die Politiker vor Ort alarmiert. Für den Dauner Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen (SPD) steht fest: „Wir müssen uns mit aller Entschiedenheit dagegen wehren, wenn sich herausstellen sollte, dass der Dauner Standort bedroht ist. Die Bundeswehr ist ein wichtiges wirtschaftliches Instrument für Daun und entscheidend für die Kaufkraft.“ Der Gerolsteiner Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU) ergänzt: „Der Bundeswehrstandort ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Gerolstein.“

Kritik kommt auch von Ministerpräsident Kurt Beck (SPD). Standortschließungen gefährdeten die Integration und Akzeptanz der Bundeswehr in der Bevölkerung, sagte Beck. In den vergangenen 15 Jahren seien im Land bereits rund 650 militärische Liegenschaften aufgelöst worden.

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