Streiks Für viele Schüler und Pendler in der Region Trier fahren am Ende der Woche keine Busse mehr

Bernkastel-Kues/Irrel/Trier · Weil Busfahrer streiken, drohen am Donnerstag und Freitag viele Linien an der Mosel, im Hunsrück oder in der Eifel auszufallen. Warum sie daran denken, Busse auch in der kommenden Woche stehen zu lassen und an welchen Tagen.

Busfahrer streiken ab Donnerstag in der Region Trier
Foto: dpa/Peter Gercke

Viele Schüler und Pendler im Raum Trier warten am Donnerstag und Freitag wohl vergeblich auf den Bus, der sie zur Schule oder zur Arbeit bringt. Die Gewerkschaft Verdi hat die Fahrer privater Busunternehmen zu Streiks am 6. und 7. Mai aufgerufen. An einigen Orten in der Region könnten dann keine Linienbusse mehr fahren. Wie viele Linien von Ausfällen genau betroffen sind, vermochte Gewerkschaftssekretär Marko Bärschneider nicht zu sagen, er rechne landesweit aber mit bis zu 65 Prozent.

Betroffen von Streiks sind in der Region die Moselbahn mit Hauptsitz in Bernkastel-Kues und die Tempus Mobil GmbH in Irrel (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Die Moselbahn bedient verschiedene Strecken entlang der Mosel. Tempus ist vor allem in der Südeifel unterwegs. Man wisse um die missliche Lage in der Corona-Krise, verteidigte sich Verdi gegen Kritik. Der Streik sei „die Ultima Ratio“, weil der Arbeitgeberverband den Fahrern keine andere Wahl lasse.

Busfahrer klagen darüber, nur einen Bruchteil ihrer Arbeitsstunden bezahlt zu bekommen. Für Standzeiten – also die Phase, in der die Fahrer auf die nächste Tour warten – werde kein Geld bezahlt. Das müsse sich ändern, fordert Verdi. Im Monat fehle es momentan an Hunderten Euro Gehalt, sagten Fahrer am Mittwochmorgen vor Journalisten in Mainz.

Rudi Knorreck, der Touren für Tempus Mobil in der Südeifel fährt, sagte: „Wir haben Schichtzeiten von bis zu 14:30 Stunden. In der Regel bekommen wir davon zwischen fünf und sieben Stunden bezahlt.“ Das führe auch zu einem Mangel an Busfahrern. „Wenige Kilometer entfernt, in Luxemburg, bekommen Kollegen netto einen Tausender mehr pro Monat“, sagte Knorreck. Viele Fahrer warnten auch vor Gefahren für die Sicherheit, weil sie lange am Steuer säßen und ermüdeten. Andere klagten, beim Warten auf die nächste Fahrt „in der Wildnis“ zu stehen, wo es an Toiletten fehle.

Verdi droht mit landesweiten Streiks auch in der kommenden Woche. Führe der Arbeitgeberverband bis dahin keine Tarifverhandlungen mit Verdi, will die Gewerkschaft auch zu Warnstreiks am 12., 17. und 18. Mai aufrufen. Fehle es bis zum 21. Juni an einem Tarifergebnis, droht Verdi mit einem Dauerstreik.

Eltern, Schüler und Pendler sollten am Donnerstag und Freitag regelmäßig die Internetseite des Verkehrsverbundes Region Trier – www.vrt-info.de – checken, um zu sehen, welche Linien trotz Streiks fahren. Landesweit rechnet Verdi damit, dass bis zu 3500 Busfahrer dem Aufruf folgen.

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