Universität Trier Besseres Management der Corona-Krise: Künstliche Intelligenz hilft

Trier/Kaiserslautern · Wie wirken sich Maßnahmen auf den Pandemie-Verlauf auf kommunaler Ebene aus? Im Projekt „AScore“ wird ein Expertensystem entwickelt, das Krisenstäben und Entscheidern benötigte Simulationen und Informationen zum Pandemie-Verlauf für die kommunale Ebene darstellt.

 Mit einer virtuellen Kick-Off-Sitzung im Januar startete das Projekt AScore an der DFKI-Außenstelle in Trier.

Mit einer virtuellen Kick-Off-Sitzung im Januar startete das Projekt AScore an der DFKI-Außenstelle in Trier.

Foto: Ingo Timm

Realisiert wird das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt von Wissenschaftlern an der Außenstelle des DFKI Kaiserslautern an der Universität Trier.

Trotz mittlerweile zahlreicher Experten, neuen Forschungsprojekten und vielen verfügbaren Informationen im Internet ist es schwierig einzuschätzen, wo sich die Gesellschaft in der COVID-19-Pandemie befindet. Sind die Maßnahmen geeignet, übertrieben oder nicht ausreichend? Wann kann „gelockert“ werden? Wann können die Schulen wieder geöffnet werden? „Gerade auf kommunaler Ebene, bei den Gesundheitsämtern und den lokalen Krisenstäben, besteht Bedarf an Simulationsmöglichkeiten, um eventuelle Verläufe besser einschätzen und über Maßnahmen entscheiden zu können“, sagt Prof. Ingo Timm, Leiter des Themenfelds Kognitive

Sozialsimulation an der DFKI-Außenstelle in Trier.

Bereits seit März 2020 arbeiten die Wissenschaftler an Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie unter Berücksichtigung menschlichen Verhaltens. Dabei kooperiert das DFKI eng mit dem Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) und den Stadtverwaltungen in Kaiserslautern und Trier.

„Die Covid-19-Simulationssysteme vom ITWM und DFKI ergänzen sich

hervorragend, um Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu beurteilen.“ betont Prof. Dr. Karl-Heinz Küfer, Bereichsleiter „Optimierung“ am Fraunhofer ITWM in Kaiserslautern. Auf den Vorarbeiten der beiden

Institute basiert der innovative Ansatz im Projekt AScore.

Ein Cockpit für Krisenstäbe: Ziel von AScore ist eine übersichtliche Darstellung der für die Krisenstäbe relevanten Daten mit entsprechenden Simulationsmöglichkeiten. Dr. Jan Ole Berndt, technischer Projektleiter des DFKI in Trier, erläutert: „In einer Art Cockpit führen wir nun mit künstlicher Intelligenz Daten, Analysen und Informationen zusammen. Verantwortlichen im Krisenmanagement sollen so bedarfsgerecht entscheidungsrelevante Informationen bereitgestellt werden.“

Dr. Clemens Gause: „Kommunen spielen im Pandemie Krisenmanagement eine immer wichtigere Rolle. Gerade für diese hat das Projekt AScore großes Potenzial, denn hier werden relevante Werkzeuge zur Bewältigung der Krise entwickelt.“

Aus der Krise lernen: „Neben der Hilfe bei der Bewältigung der gegenwärtigen Pandemie möchten wir nachhaltig verstehen, welchen Informationsbedarf die Krisenstäbe haben,“ ergänzt Prof. Ingo Timm. „Später möchten wir, beispielsweise mit Verfahren des Maschinellen Lernens, anhand der Daten erforschen, welche Maßnahmen wie wirksam waren und so für künftige Krisen lernen“.

An dem Projekt sind neben dem DFKI, mit dem Smart City Living Lab (SCLL) in Kaiserslautern und dem Themenfeld Kognitive Sozialsimulation der Außenstelle an der Universität Trier, das Fraunhofer ITWM, die Stadtverwaltungen von Kaiserslautern und Trier, der Verband für Sicherheitstechnik (Vfs) sowie die Unternehmen CID GmbH und mata:solutions GmbH beteiligt. Das Projekt AScore wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“ der Bundesregierung gefördert.

Weitere Informationen finden sich unter www.sifo.de

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