50 Jahre Uni Trier Gut beraten zum passenden Studiengang

Mathe, Biologie oder doch Archäologie? Mit viel Engagement unterstützt die Studienberatung der Universität Trier junge Menschen bei der wichtigen Lebensentscheidung.

 In der Zentralen Studienberatung erhalten Interessierte und Studierende wichtige Tipps.

In der Zentralen Studienberatung erhalten Interessierte und Studierende wichtige Tipps.

Foto: Uni Trier

Jeden Tag helfen Nathalie Beßler und Dr. Frank Meyer bei einer wegweisenden Entscheidung für das berufliche Leben. In Gesprächen – aktuell per Telefon – beraten sie und die anderen Mitarbeitenden der Zentralen Studienberatung bei der Frage: Was soll ich studieren? Mehr als 50 Fachstudienberater informieren darüber hinaus Studieninteressierte zu Inhalten von Studiengängen, möglichen Auslandssemestern und Karrierechancen. Neben der Studienberatung hat die Universität Trier noch weitere Angebote zur Studienorientierung (siehe Info), die in diesem Umfang nur wenige andere Hochschulen anbieten. Im Interview geben Nathalie Beßler und Frank Meyer Tipps für die Suche nach dem richtigen Studiengang.

Wie kann man herausfinden, welches Studium zu einem passt?

Dr. Frank Meyer „Oft wird gesagt, man soll nach seinen Talenten schauen und sich darauf basierend entscheiden. Aber so einen klassischen Entscheidungsweg haben nur die wenigsten. Das Problem bei den meisten ist weniger, dass sie keine Ahnung haben, was sie studieren sollen, sondern eher fünf Fächer haben, die sie interessieren würden. Eine der besten Möglichkeiten ist da immer noch, in ein Fach reinzuschnuppern. In normalen Zeiten kann man sich an der Uni Trier beispielsweise einfach ohne vorherige Anmeldung in eine Vorlesung setzen. Die meisten Schulen stellen ihre Schüler dafür frei, wenn sie danach eine Teilnahmebestätigung einreichen. Auch während der Corona-Pandemie ist ein Schnupperstudium möglich. Wir haben auf unserer Webseite ausgewählte digitale Lehrveranstaltungen zusammengestellt. Die Liste erweitern wir fortlaufend.“

Nathalie Beßler „Viele haben Angst vor dem Scheitern. Dabei ist es gar nicht schlimm, wenn man nach zwei Semestern merkt, dass man die Entscheidung für sein Studienfach falsch getroffen hat. Letztlich stärkt es eher.“

Wie kann man als Mutter oder Vater bei der Studienwahl unterstützten?

Meyer „Viele Schüler wollen die Eltern als Feedback-Partner, mit denen sie ergebnisoffen ihre Ideen diskutieren können. Eltern können auch dabei helfen, die Flut an Studienangeboten zu sortieren. Mittlerweile gibt es so viele verschiedene Studiengänge. Die Einrichtungen buhlen um und zerren an den Schülern. Manchmal hilft schon der Hinweis von den Eltern, wo man sich informieren kann.“

Ein möglicher Konflikt kann sein, wenn die Eltern wollen, dass ihr Kind „etwas Solides“ wie BWL studiert. Das Kind will sich aber vielleicht lieber für Philosophie einschreiben. Was raten Sie in dieser Situation?

Beßler „Zu uns kommen immer wieder Menschen, die das angefangen haben zu studieren, was ihre Eltern wollten, aber nicht unbedingt sie selbst. Oft ist es eine große Quälerei für sie. Wer einen Studiengang studiert, der ihm Spaß macht, wird diesen auch erfolgreich abschließen und damit auch auf dem Arbeitsmarkt landen. Wir haben die Leute schon in den unterschiedlichsten Branchen unterkommen sehen. Man kann beispielsweise auch einen Kompromiss schließen und im Hauptfach Philosophie und im Nebenfach dann BWL studieren. Da ist die Uni Trier mit den verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten wunderbar aufgestellt.“

Stichwort kleine Fächer: Was spricht für ein Studium in einem Orchideenfach?

Meyer „Oftmals kann ein Studium in einem kleinen Fach wie Sinologie oder Slavistik eine Nische sein, die einem später auch im Berufsleben etwas bringt. In den kleinen Fächern, von denen es an der Uni Trier viele gibt, sind die Leute fast zu 100 Prozent mit ihrem Studium zufrieden. Sie blühen in solchen Fächern sehr auf und sind involviert. Viele wählen auch erst im Laufe ihres Studiums noch ein eher kleines Fach wie Computerlinguistik hinzu, weil sie davor so ein Fach gar nicht auf dem Schirm hatten.“

Manch einer schwankt vielleicht noch zwischen Ausbildung und Studium. Wer kann bei der Entscheidung helfen?

Meyer „Auch wenn man sich noch nicht sicher ist, ob man überhaupt studieren will, kann man uns kontaktieren. Wir vermitteln dann gegebenenfalls weiter. Das Gleiche gilt für Studiengänge, die es an der Universität Trier nicht gibt. Man muss nach einem Beratungsgespräch nicht an der Uni Trier studieren. Wir beraten ergebnisoffen und können auch Grundinformationen zum Studienangebot benachbarter Hochschulen und Universitäten geben.“

Manche Fächer kann man ja sowohl an Hochschulen als auch an Universitäten studieren. Für wen ist die Uni die richtige Entscheidung?

Beßler „Die Uni ist für Leute, die noch nicht genau wissen, worauf sie sich spezialisieren wollen, oftmals die bessere Wahl. Man ist im Bachelor an der Uni freier. Wer ein Interesse an Theorie hat, ist an der Uni ebenfalls gut aufgehoben. Darüber hinaus ist die Uni für alle, die promovieren und in der Forschung arbeiten wollen, die bessere Adresse.“

Sollte man direkt nach dem Abi ins Studium starten?

Beßler „Es gibt Leute, die nach dem Abitur noch mehr Futter fürs Hirn brauchen. Es ist nicht die Mehrheit, aber doch eine große Gruppe – vielleicht ein Drittel eines Jahrgangs. Der Vorteil ist: Man ist noch im Lernen drin. Aber auch der Wunsch, nach dem Abi eine Pause zu machen, ist völlig legitim. Egal was man tut, es ist keine verlorene Zeit und hilft dabei, sich klarer zu werden, was man möchte. Dazu kommt: Wer einen zulassungsbeschränkten Studiengang anstrebt und knapp am Numerus Clausus vorbei geschlittert ist, sammelt Wartesemester. Damit verbessert man seine Chancen für die nächste Bewerbung. Die meisten Studiengänge der Universität Trier kann man sowohl zum Sommer- als auch zum Wintersemester beginnen.“

Kann man trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie die Universität Trier kennenlernen?

 Nathalie Beßler und Dr. Frank Meyer von der Zentralen Studienberatung.

Nathalie Beßler und Dr. Frank Meyer von der Zentralen Studienberatung.

Foto: Uni Trier

Meyer „Auf der Webseite www.dasgeht.uni-trier.de finden Studieninteressierte eine Übersicht über unser digitales Infoangebot. Viele Fächer stellen sich und ihre Studieninhalte in kurzen Videos unter dem Titel „Mein Studium“ vor. Auf der Seite stehen aber auch die aktuellen Termine für Workshops zur Studienwahl sowie der Kontakt, über den uns Studieninteressierte auch via Videochat erreichen können.“

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