Bildung Hochschule Trier – Wo der Schweiß für die Forschung fließt

Trier · Das neue Therapiewissenschaftliche Test- und Trainingszentrum verbessert die Möglichkeiten für Dozenten und Studierende. Es soll aber auch für die Gesundheitsförderung der Mitarbeiter zur Verfügung stehen.

 Präsidentin Dorit Schumann lässt sich von den Physiotherapieprofessoren Steffen Müller (rechts) und Sven Karstens die funktionsweise von Geräten und Hilfsmitteln praxisnah erläutern.

Präsidentin Dorit Schumann lässt sich von den Physiotherapieprofessoren Steffen Müller (rechts) und Sven Karstens die funktionsweise von Geräten und Hilfsmitteln praxisnah erläutern.

Foto: Rainer Neubert

Die Hochschule Trier ist für den hohen Praxisbezug ihrer Studienfächer bekannt. Das gilt besonders für die noch junge Fachrichtung der Gesundheitswissenschaften, die sich unter dem Dach des Fachbereichs Informatik etabliert hat. Mit der Eröffnung des Therapiewissenschaftlichen Test- und Trainingszentrums erhalten Forschung und Lehre in den Bereichen Bewegung, Gesundheit und Digitalisierung eine neue Qualität. Zudem sollen von dem neuen Angebot auch alle Mitarbeiter der Hochschule profitieren.

Zur Eröffnung hat das elfköpfige Dozenten-Team der seit dem Jahr 2014 wachsenden Fachrichtung Therapiewissenschaften in der ehemaligen kleinen Sporthalle auf dem Campus Schneidershof alle Trainings- und Messgeräte für die körperliche Funktions- und Leistungsdiagnostik aufgestellt, die in dieser Zeit angeschafft worden sind. „Bislang war für uns viel Improvisation gefordert“, sagt Steffen Müller, der gemeinsam mit Sven Karstens die Verantwortung trägt. Beide sind Professoren für Physiotherapie. „Wir sind sehr glücklich, dass wir unseren Studierenden ab sofort dauerhaft hier an einem festen Platz die Möglichkeit geben können, Dinge selbst auszuprobieren und Neues zu entwickeln.“

Ab dem Semesterstart in der kommenden Woche werden die Trainings- und Messgeräte den Studierenden der dualen Studiengänge Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie in der umgestalteten Sporthalle zur Verfügung stehen. Deren Zahl wird sich dank der 80 Studienanfänger auf 350 erhöhen. Der Studiengang Logopädie, bei dem Sprach-, Stimm-, Schluck- oder Hörbeeinträchtigung im Mittelpunkt stehen, verfügt zudem bereits über ein eigenes Lehr- und Forschungslabor.

Begrüßt werden die Studierenden von Dorit Schuman, der neuen Präsidentin der Hochschule, die es sich nicht nehmen lässt, auch bei der Eröffnung des Test- und Trainingszentrums dabei zu sein. „Es ist hervorragend, dass die Gesundheitswissenschaften an der Hochschule Trier bei der Informatik verankert ist“, lobt sie in ihrem Grußwort. „Denn gerade im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention ist Digitalisierung das Thema der Zukunft.“

Erprobt und erforscht werden soll in dem neuen Zentrum zum Beispiel, wie sich aktives statt passives digitales Spielen auf die Gesundheit auswirkt. Interdisziplinäre Zusammenarbeit, wie hier mit den Bereichen Spieleentwicklung und digitale Medien, sind auch in den Studiengängen der Gesundheitswissenschaften an der Hochschule Trier eine Selbstverständlichkeit.

Das neue Test- und Trainingszentrum soll allerdings nicht ausschließlich wissenschaftlich genutzt werden. „Dieser Raum soll auch für die betriebliche Gesundheitsförderung der Menschen an der Hochschule genutzt werden“, sagt Sven Kastens. Geplant sei zum Beispiel eine Rückenschule, die von einem erfahrenen Studierenden geleitet werden könne. Ein spezielle App für die Nutzer sei bereits in Vorbereitung.

Wie groß die Anziehungskraft der mit bunten Flüssigkeiten gefüllten Röhren, der wackeligen Bretter zur Schulung des Gleichgewichtssinns und auch der teuren Großgeräte ist, mit denen korrekte Bewegungsabläufe trainiert und Muskelschwächen diagnostiziert werden können, zeigt sich bereits bei der Eröffnung. Die Chance für einen Praxistest lässt sich auch die neue Präsidentin nicht entgehen.

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