Bildung Deutschlandweit die Ersten

Trier · Die Universität Trier bildet Expertinnen und Experten für digitale Sprache aus.

Sprachassistenzsysteme für Smartphones, hilfreiche Chatbots für Unternehmenswebsites oder das Finden von Fake News und Hate Speech in sozialen Medien – diese Anwendungen sind nur möglich, wenn menschliche Sprache computerbasiert verarbeitet wird. Für solche Technologien der Zukunft braucht es Entwicklerinnen und Entwickler. Aktuell mangelt es weltweit an Fachkräften auf diesem Gebiet. Die Universität Trier hat daher den neuen Master­studien­gang „Natural Language Processing“ entwickelt. Schon seine Bezeichnung macht die internationale Ausrichtung deutlich. „Natural Language Processing“ ist international üblicher als der im Deutschen häufig verwendete Begriff „Computer­linguistik“.

Deutschlandweit ist es der erste Master­studien­gang mit diesem Namen. Die Universität Trier beschreitet einen neuen Weg. Künstliche Intelligenz und computer­linguistische Methoden bilden die inhaltlichen Schwerpunkte des Studiums. Studierende beschäftigen sich mit jeglicher Form der Sprache im digitalen Raum – von geschriebenen Texten über die gesprochene Sprache bis hin zu audiovisuellen und sozialen Medien. Sie lernen Algorithmen zu verstehen und zu entwickeln, die die Sprache analysieren, verwalten und auch generieren. Das Wissen ist notwendig, weil die Datenmengen, die im Sekundentakt durch das Internet und in Unternehmen oder Behörden fließen, nicht mehr per Hand von einzelnen Menschen überblickt und verarbeitet werden können. „Unsere Studierenden finden die technisch möglichen Antworten auf die heutigen Probleme der Gesellschaft. Es ist eine enorme Herausforderung, für die man ein umfangreiches Know-how braucht. Das vermitteln wir praxisnah in unserem Studienangebot“, erklärt Computerlinguist Prof. Achim Rettinger das Anliegen des Angebots.

Der neue Masterstudiengang bündelt fach­übergreifend Expertisen aus den Bereichen der Informatik, Linguistik und der Künstlichen Intelligenz. Neben den Pflichtveranstaltungen bestimmen die Frauen und Männer einen Teil ihrer Studien­inhalte selbst und geben damit ihrem beruflichen Profil eine individuelle Ausrichtung. Dafür können sie ausgewählte Lehrveranstaltungen aus dem gesamten Studien­angebot der Uni Trier und der Universität der Großregion wählen.

Mit dem neuen Master knüpft die Computerlinguistik der Universität Trier an ihren im Sommer 2020 gestarteten Bachelorstudiengang „Sprache, Technologie, Medien“ an. In vier Semestern vertieft der Masterstudiengang „Natural Language Processing“ das Wissen aus den sechs Semestern Grundlagen­studium. Studierende werden neue Methoden erforschen und auf neue Art in einem schnell wachsenden Forschungsgebiet experimentieren. Der Masterabschluss schafft gute Voraussetzungen, um in Technologie-Unternehmen, Behörden und Start-Ups eingesetzt zu werden oder in einem Forschungsprojekt – unter­nehmens­nah oder an Grundlagenforschung orientiert – an einer Universität zu promovieren.

Für das Masterstudium ist die Zugangsvoraussetzung ein Bachelorabschluss der Computer­linguistik, Informatik, Daten­wissen­schaft, Kommuni­kations­wissen­schaft, Sprach­wissenschaft oder ein auf Künstliche Intelligenz bezogener Studiengang. Die Grundlagen des Programmierens können mitgebracht oder erlernt werden. Da die Unterrichtssprache Englisch ist, sind hier gute mündliche und schriftliche Kenntnisse erforderlich.

Der neue Masterstudiengang startet zum Wintersemester 2021/22 an der Uni Trier. Bewerbungen zum 15. September. Ausländische Studierende aus der EU können sich bis zum 31. Juli bewerben. Mehr Infos unter www.studienangebot.uni-trier.de

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