Ausbildungsmesse „Chance Handwerk“ macht neugierig

Trier · Staatssekretärin Daniela Schmitt wirbt für Ausbildungsmesse der Trierer Kammer.

 Jonas Monzel von der Firma Kurth aus Bitburg ist im vierten Ausbildungsjahr. Er  erklärt Staatssekretärin Schmitt (Vierte von rechts) und den anderen Besuchern seine Aufgaben.

Jonas Monzel von der Firma Kurth aus Bitburg ist im vierten Ausbildungsjahr. Er  erklärt Staatssekretärin Schmitt (Vierte von rechts) und den anderen Besuchern seine Aufgaben.

Foto: TV/Heribert Waschbüsch

Die Handwerkskammer Trier (HWK) gibt in Sachen Nachwuchsförderung ordentlich Gas. Mit Aktionen, neuen Projekten und Imagekampagnen kämpft die Kammer um neue Auszubildende und Facharbeiter. In der landesweiten Woche der Ausbildung gaben sich die Entscheidungsträger aus dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium bei der HWK die Klinke in die Hand: Erst Minister Volker Wissing (siehe Artikel links) und dann Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt schauten den regionalen Akteuren über die Schulter. Die Staatssekretärin half dabei die Werbetrommel für die Ausbildungsmesse der HWK zu rühren: Am Freitag, 23. November, 14 bis 19 Uhr, startet in der HWK in Trier „Chance Handwerk“. 55 Handwerker haben bereits ihre Teilnahme zugesagt, doch „es können noch weitere dazukommen“, wirbt HWK-Hauptgeschäftsführer Axel Bettendorf. Die Messe sei ein wichtiges Mosaiksteinchen, um den Jugendlichen die „großen Zukunftschancen im Handwerk vorzustellen“. HWK-Präsident Rudi Müller nahm aber auch die Betriebe in die Pflicht: „Auch die Handwerker müssen sich engagieren.“ Die aktuellen Zahlen belegen die Herausforderungen, die derzeit am Ausbildungsmarkt herrschen.

HWK-Geschäftsführer Carl-Ludwig Centner: „Wir haben mit 1253 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen – plus 1,3 Prozent – im dritten Jahr in Folge steigende Zahlen. Dennoch gibt es immer noch 410 offene Stellen.“ Ein Grund sei die demografische Entwicklung. 2007 wurden noch 4700 Azubis über alle Ausbildungsjahrgänge gezählt, heute sind es 3200 Lehrlinge. „Das ist ein echter Aderlass“, sagt Centner. Indes versucht die HWK vieles, um das Handwerk attraktiv zu machen. Bettendorf: „Wir machen Handwerk erfahrbar – für Schüler, Studenten, Kinder, aber auch für Eltern und Lehrer.“ Bewusst wirbt die Kammer verstärkt bei Abiturienten und Studienabbrechern, denn „sowohl die Karrierechancen als auch die Ansprüche steigen“, wie HWK-Präsident Rudi Müller findet.

„Chance Handwerk“ ist für Dominik Moersch (Elektro-Kältebau Moersch) die ideale Messe. Seit 2014 ist das Saarburger Unternehmen dabei und hat bereits zwei Azubis dort gefunden. „Genügend Platz und das Alleinstellungsmerkmal ‚Handwerk’ sind positiv“, so HWK-Geschäftsführer Thomas Sandner. 55 Handwerksbetriebe mit 27 unterschiedlichen Ausbildungsberufen stellen am 23. November sich vor. „Wir hoffen, dass noch einige dazukommen, 60, 70, 80 wären möglich“, so Sandner. Die Vorstellung der Berufe, Infos über das Duale Studium, Workshops, die Entdeckertour – frag dich schlau oder Handwerk live erleben in den HWK-Werkstätten zeigen die Leistungsfähigkeit des Handwerks.

Staatssekretärin Daniela Schmitt konnte sich bei ihrem HWK-Besuch schon davon ein Bild machen. Die Zusammenarbeit mit den Schulen ist ein Beispiel. Das Balthasar-Neumann-Technikum (Schülerin Julia Prahlings und der Leiter des Technischen Gymnasiums Reiner Ludwig) und das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium (Schülerin Pauline Annen  und Schulleiterin Bärbel Brucherseifer) stellten Kooperationen vor. Beim Rundgang durch die Ausbildungswerkstätten der HWK informierte sich Schmitt unter anderem über neue CAD-Programme für Zahntechniker oder smart-home-Anwendungen in den Elektroberufen. „Die neuen Technologien haben auch im traditionellen Handwerk Einzug gehalten“, zeigte sich die Staatssekretärin beeindruckt: „Wir erleben ein neues Zeitalter im Handwerk.“

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