Vor Aufhebung der Priorisierung Land appelliert: Alle Impfberechtigten sollen sich bis Sonntag registrieren

Trier · Ab Montag darf sich jeder der will für eine Corona-Impfung anmelden. Dann wird die derzeitige Priorisierung aufgehoben. Warum sich noch nicht angemeldete Impfwillige der Prio-Gruppen 1 bis 3 bis Sonntag registrieren sollten.

 Am Montag wird die Impfpriorisierung aufgehoben. Foto: dpa

Am Montag wird die Impfpriorisierung aufgehoben. Foto: dpa

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) erwartet einen Ansturm auf die Impfregistrierung des Landes ab kommenden Montag. Von da an wird die derzeitige Priorisierung aufgehoben, jeder der will kann sich für eine Corona-Impfung anmelden. Laut Hoch würden die Kapazitäten der Online-Anmeldung unter impftermin.rlp.de und auch der Hotline ( 0800-5758100) angepasst, „um auf die erwartete hohe Anzahl an Anfragen in den ersten Tagen vorbereitet zu sein“.

Wann man dann einen Termin bekommt, steht aber noch nicht fest. Laut Hoch sollen zunächst alle, die einen Grund haben, geimpft zu werden – sei es, dass sie krank sind oder sei es, dass sie einer bestimmten Berufsgruppe angehörigen, die priorisiert geimpft werden sollen – einen Termin bekommen. Aus diesem Grund appelliert der Gesundheitsminister an alle derzeit Impfberechtigten, die sich impfen lassen wollen, sich bis Sonntag für einen Termin zu registrieren: „Nur so vermeiden Sie unnötig lange Wartezeiten auf eine Impfung. Die Terminvergabe läuft auch nach dem 7. Juni unter allen bereits registrierten Personen nach der in Bundesimpfverordnung festgelegten Priorisierung.“

Klar sei, dass man sich mit einer Anmeldung ab dem 7. Juni auf Wartezeiten einstellen muss. „Durch die Ankündigung der Aufhebung der Priorisierung durch den Bund wird eine zusätzliche Erwartungshaltung geweckt, die mit den bisherig angekündigten Liefermengen kurzfristig nicht zu erfüllen ist. Deshalb muss die Bundesregierung zugleich auch für mehr verfügbaren Impfstoff sorgen“, so Hoch. Limitierender Faktor für Menge und Tempo der Impfungen ist noch immer der vom Bund gelieferte Impfstoff.

Auch die Bitburger Ärztin Heidi Weber, die stellvertretende Landesvorsitzende des Hausärzteverbandes ist, rechnet mit vielen enttäuschten Impfwilligen. „Auch mit dem Wegfall der Impfpriorisierung und der Hinzunahme der Betriebsärzte und Privatärzte im Impfbegehren, wird es nicht mehr an Impfstoff geben, so dass die Botschaft an alle Impfwilligen ist: ’Wenden Sie sich gerne an die Praxis Ihres Vertrauens, um gegen Covid-19 geimpft zu werden’.“

Walter Gradel, Vorsitzender der Bezirksärztekammer, warnt vor einer hohen Nachfrage nach Impfungen in Hausarztpraxen. Je mehr Vorteile es für vollständig Geimpfte gebe, desto größer sei natürlich „der Wunsch unabhängig von Alter und Vorerkrankungen möglichst rasch geimpft zu werden“. Gradel hält die Aufhebung der Priorisierung zum jetzigen Zeitpunkt für einen großen Fehler: „Sie führt dazu, dass den Menschen suggeriert wird, sie seien jetzt mit der Impfung an der Reihe.“

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