Neue Regeln Corona-Lockdown verlängert: Schulen und Kitas bleiben geschlossen - Verschärfte Maskenpflicht - Mehr Homeoffice

Trier · Medizinische Masken, Schulen und Kitas bleiben geschlossen, mehr Homeoffice – so wollen Bund und Länder die Pandemie in den Griff bekommen. Die Inzidenz in der Region sinkt weiter. Einige Impftermine werden verschoben.

 Leere Tafel, leere Plätze: Klassenräume werden in den nächsten Wochen wohl kaum gebraucht – heute äußert sich das Land zur Lage.

Leere Tafel, leere Plätze: Klassenräume werden in den nächsten Wochen wohl kaum gebraucht – heute äußert sich das Land zur Lage.

Foto: Getty Images/iStockphoto/asbe

Der Lockdown geht erneut in die Verlängerung. Bund und Länder verständigten sich am Dienstag darauf, dass Geschäfte, Kinos, Restaurants, Kneipen und Freizeiteinrichtungen bis 14. Februar geschlossen bleiben.

In der Frage des Umgangs mit Schulen und Kitas wollten einige Länder offensichtlich den härteren Kurs von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht mitmachen. Die Beratungen dauerten bis in den späten Abend. Dann war klar: Schulen sollen bis Mitte Februar geschlossen bleiben oder die Präsenzpflicht soll ausgesetzt werden. Dies soll restriktiv umgesetzt werden. Darauf einigten sich Bund und Länder schließlich am Dienstag. In Kitas soll genauso verfahren werden.

Über die konkreten Auswirkungen für Rheinland-Pfalz wollen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Bildungsministerin Stefanie Hubig am Mittwoch informieren.

Neben der Verlängerung des Lockdowns sollen auch mehr Beschäftigte von zu Hause aus arbeiten. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie müssen Arbeitgeber ihren Beschäftigten künftig das Arbeiten im Homeoffice überall dort ermöglichen, wo es die Tätigkeiten zulassen. Die Regelung soll bis 15. März gelten.

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie wird die Maskenpflicht verschärft. Im Nahverkehr und beim Einkaufen müssen künftig sogenannte OP-Masken oder Mund-Nase-Bedeckungen mit den Standards KN95/N95 oder FFP2 getragen werden. Normale Alltagsmasken sind dort dann nicht mehr zugelassen. Die speziellen Masken sollen besser vor einer Infektion vor allem mit der mutierten Coronavirus-Variante schützen, die nach Expertenansicht deutlich ansteckender ist, aber in Deutschland noch nicht stark verbreitet. Der verlängerte Lockdown trage dazu bei, der Verbreitung der Variante entgegenzuwirken, sagt Torsten Engler, Chefarzt des Corona-Gemeinschaftskrankenhauses in Trier. Auch der Chef der Landesärztekammer, Günther Matheis, hält  die Verlängerung des Lockdowns für notwendig. Nur dadurch sei eine Entlastung der Kliniken zu erreichen. „Nicht nur die Intensivstationen brauchen Entlastung. Schließlich müssen auch auf den Normalstationen und in den Ambulanzen sehr viele Corona-Fälle behandelt werden, die unter schweren Krankheitsverläufen leiden“, sagte Matheis, der sich im Vorfeld der Beratungen von Bund und Ländern gegen eine generelle Verschärfung der Maßnahmen ausgesprochen hatte. Er plädiert für regionale Abstufungen: „Verschärfung der Maßnahmen bei hoher Inzidenz und Lockerung bei Reduktion der Infektionszahlen.“

Zwar ist die Zahl der Neuinfektionen in Rheinland-Pfalz gestern erneut gestiegen – das Gesundheitsministerium meldete 566 neue Fälle und 41 im Zusammenhang mit Corona-Infektionen stehende Todesfälle – doch ist die Inzidenz weiter gefallen und liegt derzeit bei knapp über 100. Zielwert von Bund und Ländern ist eine Zahl von 50 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohnern innerhalb einer Woche. Einzig der Landkreis Trier-Saarburg liegt in der Region unter diesem Wert. In der Stadt Trier und im Eifelkreis liegt die Inzidenz knapp über 50. „Der befürchtete negative Feiertagseffekt ist zumindest für die Stadt Trier und Kreis Trier-Saarburg bisher ausgeblieben“, sagt Engler. Der Rückgang der Neuinfektionen mache sich an der geringeren Zahl an Covid-Patienten bemerkbar. Wegen Engpässen bei der Impfstoff-Lieferung mussten derweil Impftermine im Land verschoben werden.

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