Silvester nur im kleinen Kreis Clubs müssen Donnerstag schließen: Dreyer verkündet die neuen Corona-Regeln ab Weihnachten

Trier · Strenge Kontaktbeschränkungen wird es in Rheinland-Pfalz nach Weihnachten geben. Am Donnerstag müssen aber bereits Diskotheken schließen. Und Großveranstaltungen mit Zuschauern sind auch verboten.

 Discotheken müssen in Rheinland-Pfalz ab Donnerstag schließen. Foto: dpa

Discotheken müssen in Rheinland-Pfalz ab Donnerstag schließen. Foto: dpa

Foto: dpa/Oliver Berg

Noch vor Weihnachten müssen in Rheinland-Pfalz Clubs und Diskotheken schließen. Bei Großveranstaltungen sind von da an Zuschauer verboten. Das hat die rheinland-pfälzische Landesregierung am Mittwoch verkündet. Von Donnerstag an tritt die neue Corona-Verordnung in Kraft.

Keine Zuschauer erlaubt: Wer betroffen ist

Bei Großveranstaltungen sind erster Linie überregionale Fußballspiele betroffen. Aber auch der Trierer Silvesterlauf ist aufgrund der neuen Beschränkungen abgesagt worden. Es sei in der jetztigen Lage „unvorstellbar“ Großveranstaltungen mit vielen Zuschauern durchzuführen, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) in Mainz. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) kündigte finanzielle Unterstützung für von Schließung und Einschränkung betroffene Unternehmen an.

Die Kontaktbeschränkungen in Rheinland-Pfalz

Die von Bund und Ländern beschlossenen Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene sollen auch in Rheinland-Pfalz gelten. Man halte sich an die Beschlüsse der Bund-Länder-Runde und setze damit auch die Empfehlungen des von der Bundesregierung eingesetzten Expertengremiums um, so Dreyer (SPD). „Insbesondere Silvesterfeiern mit einer großen Anzahl von Personen sind in der gegenwärtigen Lage einfach zu gefährlich.“

Überregionale Sport-, Kultur- und andere Großveranstaltungen müssen ab sofort ohne Zuschauer stattfinden. Dazu gehörten Veranstaltungen ab 1000 Teilnehmern und solche von überregionaler Bedeutung wie die Fußball-Bundesliga, erläuterte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD). Auch Clubs und Diskotheken sind von Donnerstag an geschlossen. Die Kontaktbeschränkung auf höchstens zehn Menschen auch bei Geimpften und Genesenen soll hingegen erst ab dem 28. Dezember gelten. Dabei werden Kinder bis 14 Jahre nicht mitgezählt. Sobald ein Ungeimpfter dabei ist, gilt: Ein Haushalt und höchstens zwei Personen eines weiteren Haushaltes dürfen sich treffen.

Für die Weihnachtstage appellierte Dreyer an die Vernunft der Menschen. Für Ungeimpfte gelten die bestehenden Kontaktbeschränkungen (ein Haushalt darf sich mit maximal zwei weiteren Personen treffen), für Geimpfte gibt es keine Einschränkungen. Dreyer: „Die Feier sollte so klein wie möglich sein, und die eingeübten Hygienemaßnahmen und das Abstandhalten sollten eingehalten werden. Bitte lassen Sie sich als zusätzlichen Schutz in jedem Fall testen, wenn Sie Familienmitglieder und ihre Freunde treffen.“

Welche Regeln für Gottesdienste gelten

Für Gottesdienste soll es keine zusätzlichen Einschränkungen geben. Kirchengemeinden könnten ihre Veranstaltungen weiter unter 3G- (also für Geimpfte, Genesene und getestete Ungeimpfte) oder auch unter 2G-Regeln abhalten, sagte Hoch.

Dreyer verwies darauf, dass man sich derzeit in einer „paradoxen“ Situation befinde. Einerseits gingen auch in Rheinland-Pfalz die Infektionszahlen leicht zurück (die Inzidenz der Neuinfektionen liegt erstmals seit Wochen wieder unter 200), andererseits bestehe die Gefahr, dass sich die Omikron-Variante rasant im Land ausbreite. Es sei nicht die Frage, ob Omikron die beherrschende Virus-Variante in Rheinland-Pfalz werden, sondern wann, sagte Dreyer.

Sie stellte aber auch klar, dass Geimpfte grundsätzlich gut vor Infektionen auch durch Omikron geschützt seien. Auch wer zweifach gegen Corona geimpft sei, habe einen sehr hohen Schutz vor einem schweren Verlauf und davor, im Krankenhaus behandelt werden zu müssen. „Die Booster-Impfung schützt dann noch einmal besser“, betonte Dreyer.

So läuft die weitere Impfkampagne in Rheinland-Pfalz

1,4 Millionen Menschen im Land seien bereits geboostert, sagte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD). Auch über die Feiertage werde weiter geimpft. „Alle, die sich im Januar impfen lassen wollen, werden auch im Januar geimpft“, sagte Hoch. Bis Ende nächster Woche erhielten die über 20.000 Impfwilligen, die sich über das Impfportal des Landes registriert hätten, eine Terminzusage.

Ab 1. Januar könne sich jeder für einen Impftermin registrieren, dessen vollständiger Impfschutz erst drei Monate zurückliege. „Wir appellieren an alle Bürger und Bürgerinnen, sich so schnell wie möglich impfen zu lassen“, mahnte Dreyer und Hoch ergänzte: „Wer nicht geimpft ist, muss damit rechnen, sich in den nächsten Wochen zu infizieren.“ Dreyer zeigte sich optimistisch, die Ausbreitung von Omikron zumindest abzubremsen:

„Wir sind gut gerüstet für Januar und Februar.“

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