Darscheid: Optimistische Stimmung bei Versammlung der Landwirte

(sts) Die aus Sicht der Landwirtschaft „finsteren Jahre“ unter Bundesministerin Renate Künast (Grüne) sind längst Geschichte, und die Preise sind auf einem Niveau, das selbst notorische Optimisten noch vor gut anderthalb Jahren nicht gewagt hätten, vorauszusagen. Neues Selbstbewusstsein prägt den Berufsstand, und so war es auch kein Wunder, dass Leo Blum, Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau, gut gelaunt seine Berufskollegen und die Vertreter aus Politik und Wirtschaft in der Lehwaldhalle in Darscheid begrüßte.

Dorthin hatte Blum als Vorsitzender des Bauernverbands Daun mit seinem Cochem-Zeller Amtskollegen Hans-Jürgen Sehn zur gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Verbände eingeladen.

„Nach einer dramatischen Zeit sehen wir endlich wieder Licht am Ende des Tunnels“, erklärte Blum. Viele Landwirte litten immer noch unter den großen Problemen der Vergangenheit, dennoch sei es angebracht, Optimismus zu verbreiten, zumal alle Experten davon ausgingen, dass die derzeit positive Entwicklung länger anhalten werde.

Wie Blum zog auch der Cochem-Zeller CDU-Bundestagsabgeordnete und Landwirt Peter Bleser eine positive Bilanz: „Die Diskriminierung der Landwirtschaft ist Vergangenheit. Endlich gibt es wieder eine Perspektive für unseren Berufsstand!“
Der rheinland-pfälzische Landwirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) erinnerte sich an seinen Amtsantritt im Frühjahr 2006: „Damals hätte niemand voraussagen können, wie positiv sich die Preise im Milch- und Getreidebereich entwickelt haben.“
Endlich erhielten die Landwirte angemessene Preise für ihre Erzeugnisse, wenn auch nicht in allen Bereichen. Hering stellte aber auch klar: „Der Reichtum ist bei den Landwirten deswegen aber keineswegs ausgebrochen.“

Die deutlich verbesserte Lage der Branche werde dadurch unterstrichen, dass mehr junge Leute wieder bereit seien, eine Ausbildung in einem „grünen Beruf“ zu machen. Er freue sich, wenn ihm junge Menschen heute wieder erklärten, „Wir sind stolz, Landwirte zu sein“, sagte Hering.

Er hob aber auch eine „Ungerechtigkeit“ hervor. Es sei nicht zu verstehen, warum den Landwirten ein Hektar Kulturlandschaft in Schleswig-Holstein mit 360 Euro und in Rheinland-Pfalz nur mit rund 290 Euro vergütet werde. „Heißt das etwa, dass die Erhaltung der Kulturlandschaft hier in der Eifel weniger aufwendig ist als im Norden Deutschlands? Genau das Gegenteil ist der Fall!“ Deshalb werde sich die Landesregierung dafür einsetzen, dass es nach 2013 in eine bundeseinheitliche Kulturlandschaftsprämie gebe.
Hering blickte auch voraus auf den Ausstieg aus den Milchquoten 2015. „Das ist der richtige Weg, und wir alle sind gefordert, den gleitenden Ausstieg zu organisieren“, forderte der Landwirtschaftsminister.

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