Karl-Marx-Ausstellung Das Haus selbst ist das wichtigste Exponat

Wer nun die Türe zum Geburtshaus von Karl Marx durchschreitet, wandelt nicht länger durch fensterlose Räume voller Info-Tafeln. Die neu konzipierte Dauerausstellung „Von Trier in die Welt: Karl Marx, seine Ideen und ihre Wirkung bis heute“ schenkt dem Karl-Marx-Haus ein wenig von seiner ursprünglichen Atmosphäre zurück. Das helle Haus selbst ist ihr Herzstück. Der Besucher soll sich fühlen, als wäre er bei Marx zu Gast. Wie Bilder hängen Informationen in Rahmen an der Wand. Auch Möbel gibt es, darunter den Lesestuhl, in dem der Denker las und starb. Ihm gegenüber können Besucher Platz nehmen und sich zu einer Audioeinspielung auf Marx einlassen.

 Karl Marx Haus in der Brückenstraße   Foto: Friedemann Vetter

Karl Marx Haus in der Brückenstraße Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter

Wer nun die Türe zum Geburtshaus von Karl Marx durchschreitet, wandelt nicht länger durch fensterlose Räume voller Info-Tafeln. Die neu konzipierte Dauerausstellung „Von Trier in die Welt: Karl Marx, seine Ideen und ihre Wirkung bis heute“ schenkt dem Karl-Marx-Haus ein wenig von seiner ursprünglichen Atmosphäre zurück. Das helle Haus selbst ist ihr Herzstück. Der Besucher soll sich fühlen, als wäre er bei Marx zu Gast. Wie Bilder hängen Informationen in Rahmen an der Wand. Auch Möbel gibt es, darunter den Lesestuhl, in dem der Denker las und starb. Ihm gegenüber können Besucher Platz nehmen und sich zu einer Audioeinspielung auf Marx einlassen.

Inhaltlich legt die Friedrich-Ebert-Stiftung, der das Haus gehört, einen Schwerpunkt auf die Wirkungsgeschichte der Ideen des Philosophen. Natürlich spielt auch sein Leben eine Rolle in der 630 000 Euro teuren Ausstellung, seine Familie, seine Freunde, die Stationen seines Lebens. Doch werden Werk und Wirkung viel stärker in den Mittelpunkt gerückt als dies früher geschah. Die neue Schau analysiert, welche Rolle Marx für die Arbeiterbewegung oder die Sozialdemokratie spielte, aber auch bei zentralen Geschehnissen im 20. Jahrhundert: der Oktoberrevolution, dem Zweiten Weltkrieg, dem Kalten Krieg, dem Kommunismus oder der Finanz- und Bankenkrise 2007/2008.

Wer sich mit alledem befassen will, muss natürlich lesen. Doch man hat die Wahl: Texte, die in Schönschrift auf die Wand geschrieben wurden, bieten einen Überblick, Texte zu den einzelnen Exponaten eine Vertiefung. Mal ermöglicht eine transparente Büste den Blick in den Kopf des Philosophen, mal stehen vier Schreibtische für vier zentrale Arbeitsbereiche des Ökonomen, Philosophen, Journalisten und Gesellschaftswissenschaftlers. Mal machen unterschiedlich hoch gefüllte Sanduhren deutlich, wie lange Marx an den Stationen seines Lebens verweilte. So wird die Londoner Uhr (33 Jahre) fast doppelt so gut gefüllt sein wie die Trierer Sanduhr (17 Jahre). Die Gestaltung des gesamten Hauses wirkt hell, frisch und jung. Auch dank der an Graffitikunst erinnernden Wandgemälde.

  Die Taschenuhr von Marx im Karl-Marx-Haus.

Die Taschenuhr von Marx im Karl-Marx-Haus.

Foto: Friedemann Vetter
 Marx, moderne Fotografie auf Holz im Karl-Marx-Haus.

Marx, moderne Fotografie auf Holz im Karl-Marx-Haus.

Foto: Friedemann Vetter
 Hell und modern präsentiert sich die neue Dauerausstellung. Dieser neu gestaltete Raum ist kostenfrei zugänglich.

Hell und modern präsentiert sich die neue Dauerausstellung. Dieser neu gestaltete Raum ist kostenfrei zugänglich.

Foto: TV/Katharina de Mos

Auch einen der größten Minuspunkte der früheren Ausstellung macht die neue wett: Alles ist in zwei Sprachen (Deutsch und Englisch) zu lesen – ein Tablet bietet weitere Optionen.

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