Wirtschaft Als Glücksbringer immer noch gefragt

Gerolstein/Daun · Gerade an Silvester haben die Schornsteinfegersymbole wieder Hochkonjunktur. Als Glücksbringer fungiert Frank Dehren auch gern, aber in erster Linie ist er der Mann mit schwarzem Besen und moderner Messtechnik.

 Gerade an Silvester haben die Schornsteinfegersymbole wieder Hochkonjunktur. Als Glücksbringer fungiert Frank Dehren auch gern, aber in erster Linie ist er der Mann mit schwarzem Besen und moderner Messtechnik. Zu seinem Einsatzgebiet gehört nun auch sein Wohnort Gerolstein-Lissingen.

Gerade an Silvester haben die Schornsteinfegersymbole wieder Hochkonjunktur. Als Glücksbringer fungiert Frank Dehren auch gern, aber in erster Linie ist er der Mann mit schwarzem Besen und moderner Messtechnik. Zu seinem Einsatzgebiet gehört nun auch sein Wohnort Gerolstein-Lissingen.

Foto: TV/Frank Dehren

„Chim-Chimney, Chim-Chimney, Chim-Chim-Cherie, so klingt des Kaminkehrers Glücksmelodie“: Wer kennt sie nicht, die berühmte Melodie aus dem Film Mary Poppins von 1964? Gleich kommt einem das Bild vom Schornsteinfeger auf dem Dach vor Augen, doch „die gibt es nur noch in Bayern“, weiß Schornsteinfegermeister Frank Dehren aus dem Gerolsteiner Stadtteil Lissingen. In Rheinland-Pfalz reinige man den Schornstein immer unter Dach an den vorhandenen Öffnungen. Kürzlich wurde Dehren von der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde in Trier zum Schornsteinfeger für den Bereich Daun II berufen. „Das ist Gerolstein mit den dazugehörigen Stadtteilen“, erklärt Dehren. Bislang war er zuständig für Orte in den Kreisen Bernkastel-Wittlich und Bitburg-Prüm (Landscheid, Binsfeld und Spangdahlem).

Frank Dehren hat schon mit 15 Jahren die Lehre begonnen und ist seit 1990 Schornsteinfegermeister. „Es macht mir Spaß, und es ist eine sinnvolle Tätigkeit“, sagt Dehren, „ich arbeite mit Menschen und komme in Haushalte aller sozialen Schichten“.

Ganz glücklich sei er über die Anstellung im neuen Bezirk, da er ja auch dort wohne: „Ich bin jetzt wesentlich flexibler und kann schneller reagieren, beispielsweise bei einem Kaminbrand“, sagt der 54-Jährige, „zudem kenne ich mich in der Gegend ja aus“.

Zum Aufgabenbereich bei seinen rund 2500 Kunden gehört aber nicht nur die Reinigung des Kamins, sondern auch Emissionsschutz-Messungen zu übernehmen oder für die Betriebs- und Brandsicherheit aller Feuerungsanlagen zu sorgen. Auch die Abnahme für neue Heizungsanlagen steht unter seiner Aufsicht.

Genugtuung verschafft ihm seine Arbeit unter anderem dann, wenn Mängel gefunden wurden und diese behoben werden konnten, ganz im Sinne der Gefahrenabwehr und des Umweltschutzes.

Da ist es nicht verwunderlich, wenn auch heute noch die Schornsteinfeger als Glücksboten angesehen werden. Schon seit alters her schützte der Schornsteinfeger durch seine Arbeit die Häuser, die in früheren Zeiten durch verstopfte Kamine leichter Feuer fingen. Der Schornsteinfeger brachte also das Glück ins Haus.

So bewahrte sich der Aberglauben bis heute und davon kann auch Schornsteinfegermeister Dehren ein Lied singen. „In der Tat ist es heute noch so, dass mich die Leute fragen: Darf ich sie mal anfassen?“, sagt Dehren. Dann streicht man ihm über die Schulter oder reibt an einem Knopf seiner Schornsteinfegerkluft. Und möglicherweise wegen des weit verbreiteten Glaubens an den Glücksbringer wird er in den meisten Fällen auch freundlich empfangen.

Ob es auch damit zusammenhängt, dass es so gut wie keine Nachwuchssorgen bei den Schornsteinfegern gibt, ist nicht bekannt. Fakt ist aber, „dass wir zurzeit gut da stehen, auch weil wir in die Schulen gehen und Praktika anbieten“, sagt Dehren, „wir können noch auswählen“.

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