Am Geld scheitert es nicht

Meisburg · Weil viele nicht mehr so mobile Bürger Veranstaltungen im Bürgerhaus Meisberg fernbleiben, will der Gemeinderat ein barrierefreies Bürgerhaus. Ideen zur Umgestaltung sollen nun geprüft werden.

 Umbau und Erweiterung ja, aber wie? Der Gemeinderat mit Bürgermeister Johann Görgen, Berthold Rieker, Edgar Stadtfeld, Regina Lersch, Friedrich Fösges und Sandra Meerfeld will alles in die Wege leiten. Tv-Foto: Helmut Gassen

Umbau und Erweiterung ja, aber wie? Der Gemeinderat mit Bürgermeister Johann Görgen, Berthold Rieker, Edgar Stadtfeld, Regina Lersch, Friedrich Fösges und Sandra Meerfeld will alles in die Wege leiten. Tv-Foto: Helmut Gassen

Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

Meisburg Rund 250 Einwohner hat die Hinterbüschgemeinde Meisburg, mitten im Dorf liegen Bürgerhaus und Dorfplatz. Mit dem Kauf des alten, an das Bürgerhaus angebauten Gebäudes vor drei Jahren und dessen Abriss vor einem Jahr kam der Gedanke, das Bürgerhaus zu erweitern und umzubauen. 1991 wurde dies in der ehemaligen Schirmfabrik eröffnet, doch das Gebäude hat aus heutiger Sicht zwei Nachteile.
"Der Saal im oberen Stockwerk ist nicht barrierefrei zu erreichen. Bei Wahlen und Festen etwa wird immer danach gefragt, dadurch bleiben viele Bürger etwa mit Rollator den Veranstaltungen fern", erläutert Ortsbürgermeister Johann Görgen das Problem. Außerdem gibt es auch keine behindertengerechten Toiletten.
Die Idee: das Bürgerhaus, das auch das Gerätehaus für die 26 Mann starke Feuerwehr beinhaltet, umzubauen und zu erweitern. Denn auch das Gerätehaus der Feuerwehr ist "ein wenig beengt", wie Görgen es vorsichtig ausdrückt. Um sich die Meinung der Bürger einzuholen, wurde nun eine Bürgerversammlung einberufen, um Gedanken und Ideen der Einwohner in Erfahrung zu bringen. "Ich denke schon, eine Erweiterung und ein Umbau wäre auf jeden Fall eine gute Sache. Fakt ist ja, wir haben viele alte Leute im Dorf und die scheuen sich wegen des Treppenaufgangs in den Saal auf Feste zu kommen", sagt die 43-jährige Yvonne Atzor. Rolf Spiegel, der seit zwei Jahren mit seiner Frau in Meisburg lebt, hat auch nichts gegen einen Umbau und eine Erweiterung des Bürgerhauses, rät aber zur finanziellen Vorsicht. "Man muss die Kosten im Blick haben, ob dies auch alles verhältnismäßig ist. Denn wie oft wird das Bürgerhaus in Anspruch genommen?"
Die Kosten dürften der Gemeinde keine großen Sorgen bereiten, ist sie doch schuldenfrei und hat eine positive Haushaltsbilanz: "Hätten wir noch DM-Zeiten, wären wir Millionär", sagt der Ortsbürgermeister mit Blick auf eine Rücklage der Gemeinde von 600 000 Euro.
Ein Vorschlag: einen Aufzug in oder an das Bürgerhaus einzubauen, um Barrierefreiheit zu erreichen. "Wir wollen diese Barrierefreiheit so schnell wie möglich, aber unabhängig von der Feuerwehr", sagte Gemeinderatsmitglied Regina Lersch. Zwei Wege könnten dahin führen. Wenn die Räume des Feuerwehrgerätehauses in die Planung einbezogen werden, könnte eine Realisierung zur Barrierefreiheit im Bürgerhaus andauern, da hier die Verbandsgemeinde finanziell als Träger des Feuerwehrhauses für einen eventuellen Neubau beteiligt ist. Der zweite Weg scheint für die Gemeinde interessanter zu sein. Die Gemeinde selbst finanziert einen Aufzug neben dem bisherigen Haupteingang, wo ein zweiter Eingang in Lagerräume ist. Dieser könnte dann zu einem kleinen zweiten Saal umgebaut werden. Wohin allerdings eine behindertengerechte Toilette im Erdgeschoss soll, das ist noch nicht klar, obwohl mehrere Alternativen zur Verfügung stehen. Ortsbürgermeister Görgen will sich nun mit der Verbandsgemeinde wegen des Feuerwehrgerätehauses in Kontakt setzen und auch einen Architekten zu Rate ziehen, der die ersten Ideen prüfen soll.

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