Attraktive Alternative zum Abitur

Gemeinsames Ziel: Realschule und Hauptschule Daun, die in absehbarer Zukunft zu einer Realschule plus zusammengeschlossen werden, wollen das Angebot der Bildungsabschlüsse in Daun um das Fachabitur im Bereich "Gesundheit und Soziales" erweitern.

 Ein Gebäude, (noch) zwei Schulen: Realschule und Haptschule Daun sind räumlich schon sehr nah, nun steht in absehbarer Zeit ein organisatorischer Zusammenschluss an. TV-Foto: Stephan Sartoris

Ein Gebäude, (noch) zwei Schulen: Realschule und Haptschule Daun sind räumlich schon sehr nah, nun steht in absehbarer Zeit ein organisatorischer Zusammenschluss an. TV-Foto: Stephan Sartoris

Daun. Die Neustrukturierung der Schullandschaft im Kreis Vulkaneifel ist schon im vollen Gang, auch wenn die endgültige Fassung des Schulentwicklungsplans des Kreises erst Ende des Monats beraten und beschlossen wird.

Regionale Schulen wie die in Kelberg und Gillenfeld werden zum neuen Schuljahr 2009/2010 automatisch in Realschulen plus umgewandelt. Die Haupt- und die Realschule Hillesheim sollen mit der Regionalen Schule in Jünkerath eine Integrierte Gesamtschule bilden, und das Thomas-Morus-Gymnasium Daun wird Ganztags-Gymnasium.

Alles läuft auf eine gemeinsame Zukunft hinaus



Auch an der Leopold-von-Daun-Realschule (RS) und der benachbarten Hauptschule (HS) Daun hat man sich Gedanken gemacht über ihre zukünftige Entwicklung. Zwar existieren beide Schulen schon seit vielen Jahren unter einem gemeinsamen (Gebäude-)Dach, hatten aber sonst kaum Berührungspunkte und haben zudem unterschiedliche Träger. Nun aber läuft alles auf eine gemeinsame Zukunft hinaus.

Die Realschule in ihrer heutigen Form und auch die Hauptschule werden - spätestens ab dem Schuljahr 2012/2013 - aus der Schullandschaft komplett verschwunden sein und ab dann unter dem gemeinsamen organisatorischen Dach einer Realschule plus weitergeführt werden.

"Die Realschule als Schulform wird dann zwar aus der Schullandschaft verschwinden, doch der Bildungsgang soll erhalten bleiben", erklärt Erwin Kimmling, Leiter der RS Daun. "Um den unterschiedlichen Begabungen der Kinder Rechnung zu tragen, haben die Schulleitung und das Kollegium sich deshalb bewusst für eine Realschule plus in kooperativer Form entschieden, die ab der siebten Klasse in getrennten Bildungsgängen zum Berufsabschluss oder zur Mittleren Reife führt. Dies ist auch mit der Hauptschule abgestimmt", ergänzt der Rektor.

Darüber hinaus aber soll das Spektrum erweitert werden: In Absprache beider Schulen soll die Errichtung einer Fachoberschule (FOS) mit dem Schwerpunkt "Gesundheit und Soziales" beantragt werden.

"Für viele Berufszweige, in die unsere Schüler gehen wollen, wird Fachabitur vorausgesetzt, ein Abschluss, der bislang in Daun nicht angeboten wird. So müssen die Schüler auf die allgemeinbildenden Gymnasien oder in Schulen in Koblenz, Trier und Wittlich gehen, um die Fachhochschulreife zu erreichen", erklärt Erwin Kimmling.

Sollte die FOS in der Kreisstadt eingerichtet werden dürfen, wird sie der künftigen Realschule plus angegliedert und führt in zwei Jahren zum Fach-abitur, was ein Studium an einer Fachhochschule ermöglicht. Für den Realschul-Rektor wäre das eine "attraktive Alternative zum Abitur und keine Konkurrenz zum Angebot der Berufsbildende Schule."

Meinung

Echte Perspektive

Die Neuordnung der Schullandschaft in Rheinland-Pfalz bietet einigen Anlass zu Kritik, aber sie eröffnet - wenn auch in manchen Fällen gezwungenermaßen - auch neue Chancen. So kann beispielsweise an der gemeinsamen Zukunftsperspektive von Haupt- und Realschule Daun kann eigentlich kein Weg vorbeiführen. Denn mit er Möglichkeit, das fachspezifische Fachabitur machen zu können, wäre das Angebot am Schulstandort Daun praktisch komplett und eine echte Alternative für viele Schüler (und Eltern). Von einem attraktiven Angebot profitiert letztlich auch die Kreisstadt, ist doch eine breites Schulspektrum immer auch ein Kriterium für Familien, sich in Daun niederzulassen. s.sartoris@volksfreund.de

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