Behörden Auch für den neuen Chef bleibt der Klimawandel eine Herausforderung

Darscheid · Der Leiter des Forstamtes Daun, Karl-Ludwig Pentzlin, ist in den Ruhestand verabschiedet worden. Gleichzeitig wurde in der Lehwaldhalle in Darscheid sein Nachfolger Horst Womelsdorf vorgestellt.

 Der neue Leiter des Forstamts Daun, Horst Womelsdorf (links), und sein Vorgänger Karl-Ludwig Pentzlin. Der ist nach 14 Jahren an der Spitze des Amts nun im Ruhestand.

Der neue Leiter des Forstamts Daun, Horst Womelsdorf (links), und sein Vorgänger Karl-Ludwig Pentzlin. Der ist nach 14 Jahren an der Spitze des Amts nun im Ruhestand.

Foto: Lydia Vasiliou

Der Name des Veranstaltungsorts hatte schon etwas Symbolisches: In der Lehwaldhalle in Darscheid ist Karl-Ludwig Pentzlin als Leiter des Forstamts Daun verabschiedet worden. Denn der Lehwald gehört mit zum Zuständigkeitsbereich des Amts (siehe Info). 40 Jahre war der 65 Jahre alte Pentzlin in der Forstverwaltung beschäftigt, davon 16 Jahre in Prüm, wo er auch lebt, und 14 Jahre beim Forstamt Daun. Mehr als 30 Jahre sei er in leitender Funktion tätig gewesen, hob Thomas Griese, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, der neben weiteren Politikern von Bund, Land und Kommunen an der Verabschiedung teilnahm, hervor. Das Forstamt sei „eine tragende Säule des ländlichen Raums“, betonte Griese, vor allem wegen der Holzwirtschaft. Dazu habe Pentzlin mit aller Kraft beigetragen, indem er mit „großem Engagement die Zertifizierung des Staatswaldes vorangebracht“ habe, sagte der Gast aus Mainz. Und nicht nur das. Auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht habe der Pensionär mit seiner Forstamts-Mannschaft Beachtliches geleistet. Von einst etwa 500 000 Euro erwirtschaftete er seit den vergangenen zehn Jahren rund 1,2 Millionen Euro jährlich aus der Forstwirtschaft im Gemeindewald, zur Freude der Kommunen, vor allem diejenigen, deren Haupteinnahmequelle ihr Wald ist.

Eine Herausforderung sei auch der Klimawandel, sagte Pentzlin. Schon seit den 1980er Jahren habe man damit zu kämpfen: „Stürme und Starkregen nehmen zu, und wir mussten den Wald darauf abstimmen.“ Auch der Borkenkäfer sei ein Problem, der sich bei diesen Klimaverhältnissen stark vermehre. Den Wald müsse man mischen, so würden heute vor allem Weißtannen, Eichen, Buchen, Bergahorn, Douglasie und in den gut mit Wasser versorgten Hochlagen Fichten angepflanzt.

Die Arbeit seit 40 Jahren habe sich stark verändert. „Heute verkauft man das Holz mit Rinde, während es früher noch geschält wurde. 1989 wurden Computer und Drucker eingesetzt, 1990 gab es das erste, damals noch unhandliche Mobiltelefon“, sagte Pentzlin.

Darum muss sich nun sein Nachfolger kümmern, denn Pentzlin will sich nun um seine Familie kümmern, Gartenarbeit übernehmen, Tennis spielen, auf die Jagd gehen, reisen und per Fahrrad die Region erkunden.

Apropos Familie: Nach Dankesworten an sein Team und vielen Wegbegleitern vergaß Pentzlin auch seine Frau nicht, und es wurde emotional, als er ihre Unterstützung würdigte.

Der musikalisch umrahmten Veranstaltung von Regina Schömig und Friederike Mücke, Pentzlins Tochter, folgte die Vorstellung des neuen Forstamtsleiters Horst Womelsdorf, der gleich nach dem Ausscheiden seines Vorgängers die Leitung übernahm. Er sei in Daun genau richtig, sagte Staatssekretär Griese. Womelsdorf war zuvor 14 Jahre lang für die Holzvermarktung der Forstämter in der Zentrale Hermeskeil zuständig. Er  ist 61 Jahre alt, kommt aus Nordrhein-Westfalen und lebt in Wittlich. Er werde die Arbeit Pentzlins weiterführen, denn die sei auch seine Richtung.

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