Niederstadtfeld. Schauen und mitmachen heißt es für die Besucher bei der zweitägigen Feier zum 1000-jährigen Bestehen von Niederstadtfeld.
Zuschauen heißt es bei den Handwerkern - zum Beispiel beim Schreiner, Lehmbauer, Drucker, Bäcker, Kerzenzieher oder den Näherinnen.
Mitmachen ist angesagt beim Flechten, Drechseln oder beim Schmieden. Staunen heißt es bei den Vorführungen eines mobilen Sägewerks, das mit einer mehr als 100 Jahre alten Dampfmaschine angetrieben wird (Niederstadtfeld hatte einst zwei Sägewerke), bei der Kartoffelernte anno dazumal oder in einem alten Stall im Dorfkern. Zudem werden drei alte Dorfhäuser - das Kosta-Haus, der Scholzen-Äken und das Schomisch-Haus - an beiden Tagen für Besucher geöffnet sein. Dort kann man sehen, wie die Menschen im Dorf einst gelebt haben.
"Wir haben unglaublich viel zu bieten und erwarten bei gutem Wetter mehrere Tausend Besucher", sagt Ortsbürgermeister Günter Horten, der sich die Woche vor dem Fest Urlaub genommen hat. "Man muss ja überall mit der Nase dabei sein und es ist auch noch einiges zu machen", erzählt er.
1000 Jahre Niederstadtfeld, das ist in einer Urkunde belegt. Der Ort Stadefeld ("Feld am Gestade der Kleinen Kyll") wurde erstmals 1016 n.Chr. erwähnt. In diesem Jahr wurde der Ort durch den Prümer Abt Urold von Daun dem neu gegründeten Kollegiatsstift zu Prüm als Schenkung überwiesen - genehmigt von Kaiser Heinrich II.
Welches Interesse für die Geschichte des Dorfes besteht, zeigte schon die Foto- und Filmausstellung im August, wo die Erwartungen mit 450 Besuchern weit übertroffen wurden. Das zweitägige Jubiläumsfest am Samstag und Sonntag mit vielen Programmpunkten wie der Buchvorstellung, einem Flohmarkt, einer Motorsport- und Traktorenausstellung, den Präsentationen dörflicher Handwerker und landwirtschaftlicher Geräte, mittelalterlichen Ständen und einem Kirmesplatz dürften auf großes Interesse stoßen. Schließlich kam dies auch bei den drei anderen 1000-Jahr-Feiern in diesem Jahr im Kreis bereits gut an: in Weidenbach, Oberstadtfeld und zuletzt Gillenfeld (der TV berichtete). Im eigens fürs Fest eingerichteten Scheunencafé wird bei Kaffee und Kuchen "besonderes Ambiente" herrschen - dank Musik, Flammkuchenbacken im alten Backes beim Modesch-Haus und dem Vieh, das in der Nähe noch in einem alten Stall stehen wird.
Auch zwei alte, restaurierte "Donnerbalken" gibt es noch mal in der Schnorrjass zu sehen. "Ich denke, da werden wohl einige Bilder gemacht werden", schmunzelt Günter Horten. Eine Reaktivierung der Einrichtung ist aber nicht vorgesehen.
Ein besonderes Kapitel der Gemeinde Niederstadtfeld war das Risselbergrennen von 1970 bis 1982. Zwei Motorsportfans aus Niederstadtfeld haben durch Kontakte möglich gemacht, dass mehr als 20 alte Rennwagen, die die alte Zeit des Motorsports in Niederstadtfeld zeigen, zu sehen sind. "Es sollen auch einige Fahrzeuge dabei sein, die hier einst unterwegs waren", sagt Horten.
Für Besucher gibt es an beiden Tagen auch einen Shuttle-Service aus Bleckhausen, Kirchweiler, Oberstadtfeld, Salm, Meisburg, Desserath, Deudesfeld, Schutz, Steinborn, Neroth, Neunkirchen, Pützborn, Üdersdorf, Wallenborn und Weidenbach nach Niederstadtfeld.
Extra

Samstag, 1. Oktober 14 Uhr: Ehemaligentreffen und Vorstellung Jubiläumsbuch in der Gemeindehalle 14.15 Uhr: Der singende Gemeinderat in der Gemeindehalle 15 Uhr: Trommlergruppe im Haus der Weggemeinschaft 16 Uhr: Dudeldorf Lion Drums & Pipes 19 Uhr: Musikalischer Ausklang Sonntag, 2. Oktober 9 Uhr: Festgottesdienst 10 Uhr: Musikgemeinschaft Oberstadtfeld/Wallenborn (Gemeindehalle) 14.30 Uhr: Musikverein Üdersdorf (Gemeindehalle) 16 Uhr: Duo Hans Binsfeld (verschiedene Plätze im Dorf) 18 Uhr: Musikalischer Ausklang HG