"Außer Spesen nichts gewesen!"

Daun/Gerolstein · (sts) Weitere Leser haben sich zum Ergebnis der Bürgerbefragung zur Zukunft des Kreises Vulkaneifel geäußert. Daran hatten 6695 der insgesamt 53 000 Bürger ab 14 Jahren teilgenommen, 6111 stimmten mit "Ja" für den Erhalt des Kreises.


Dazu schreibt Herbert Blum aus Ormont: "Der Landrat kann natürlich in bester Donald Trump'scher Manier die Zustimmung von 91,3 Prozent als "deutliches Votum" verkaufen. Doch diese 6111 Stimmen sind gerade mal 11,5 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung.
Und wenn Herr Thiel allen Ernstes meint, dass eine Wahlbeteiligung von zwölf Prozent einen repräsentativen Charakter hat, dann sage ich mit gleichem Recht, dass den restlichen 88 Prozent der Wahlbevölkerung das Schicksal des Landkreises Vulkaneifel schlichtweg egal ist. Mein Fazit dieser Veranstaltung: Außer Spesen nichts gewesen! Das einzig Positive an dieser Posse, am Ende landeten die Unterschriftenlisten im Schredder. Denn da gehören sie auch hin!"
Uli Domenghino aus Daun meint: "Die Überschrift ist nun wirklich nicht gut gewählt. Es sind sicherlich - wie ich - mehr als 6111 Bürger am Erhalt des Kreises Vulkaneifel mit Daun als Kreisstadt interessiert. Es waren nur nicht mehr Menschen bereit, sich an dieser in mehrfacher Hinsicht (Zeitpunkt, Umstände, Formulierung) unsäglichen Aktion zu beteiligen. Mit einer so geringen Beteiligung kann man wahrlich nirgends punkten."
Johann Thomas aus Weinsheim-Willwerath schlägt einen weiten historischen Bogen: "Was soll dieses Theater und Rumeiern? 12,6 Prozent Wahlbeteiligung kann man doch wohl bei allem Wohlwollen nicht als repräsentativ darstellen, oder?
Keiner der Dauner Politiker möchte es hören beziehungsweise wahrhaben, vor 45 Jahren wurde der Kreis Prüm gegen den Willen der Bürger, jedenfalls deutlich mehr als 12,6 Prozent, zu Gunsten des Kreises Daun (dank der Machenschaften des Landtagsabgeordneten Julius Saxler) aufgelöst. Dieses Konstrukt hätte es so ohne die von Mainz verordnete Vereinnahmung von etwa 20 Gemeinden des Altkreises Prüm nie gegeben. Die logischen Konsequenz wäre schon damals ein großer Eifelkreis gewesen.
Die Auflösung des Vulkaneifelkreises wäre somit die Korrektur der seinerzeitigen Klüngelei und Fehlentscheidung und mehr als überfällig."
Weitere Leser weisen darauf hin, dass die Fusion der Oberen Kyll mit Prüm grenzübergreifend angelegt ist - der Kreis werde dadurch nicht berührt. Auch Stadtkylls Ortsbürgermeister Harald Schmitz meldete sich deswegen noch einmal: Das werde immer wieder vergessen oder falsch dargestellt, sagt er: "Wir verlassen den Kreis ja nicht."

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