Badsanierung: Dauner müssen Absprung schaffen

Daun · Der Stadtrat Daun hat entschieden: Es wird auch künftig ein Nichtschwimmerbecken im Freibad am Gemündener Maar geben. Dieses soll direkt am Maar sein. Nun wird ermittelt, was die Umsetzung des Vorhabens kostet.

Daun. Nach mehreren Sitzungen und langen Diskussionen in den städtischen Gremien steht nun fest, wie es mit der Modernisierung des Freibads am Gemündener Maar weitergeht. Zum Tragen kommt der Beschluss des Stadtrats von vor einigen Wochen. Was bedeutet: Es wird auch künftig ein Nichtschwimmerbecken im Freibad am Gemündener Maar geben. Und: Dieses Becken soll direkt am Maar sein und nicht oberhalb auf der Liegewiese neu gebaut werden.

Langer Vorlauf: Die Modernisierung des Freibads steht seit vielen Jahren auf der Vorhabenliste der Stadt. Es auf eigene Kappe zu machen, war (und ist) angesichts der schlechten Finanzsituation der Stadt nicht möglich. Deshalb wurde es erst konkret, als vor drei Jahren Geld von der Europäischen Union (EU) bewilligt wurde. Brüssel will sich mit der Hälfte der im Antrag an die EU bezifferten Investitionssumme von etwa 600 000 Euro beteiligen. Die Hoffnung, das vorhandene Becken (für Schwimmer und Nichtschwimmer) weiter nutzen zu können, hat sich nicht erfüllt. Ende vergangenen Jahres wurde ermittelt, dass das Becken im Maar hätte befestigt werden müssen, was aber zu vertretbaren Kosten nicht möglich ist.

Noch viele Hausaufgaben zu erledigen: Das Ingenieurbüro Schäfer und Sicken, für dessen Variante sich der Stadtrat entschieden hat, hat sich nun an die Arbeit gemacht, bis zur nächsten Sitzung des städtischen Bauausschusses ein konkretisiertes Konzept vorzustellen. Vor allem geht es darum, die zu erwartenden Kosten zu ermitteln. "Ich hoffe, dass wir dem Ausschuss die nötigen Informationen liefern können, damit über das weitere Vorgehen entschieden werden kann", sagt Winfried Schäfer vom Ingenieurbüro Schäfer und Sicken. Der Zeitdruck ist enorm: Planer Schäfer geht davon aus, dass allein das erforderliche Genehmigungsverfahren mindestens drei Monate dauern wird. Erst danach könnte mit Veränderungen am Maar begonnen werden.
Über allem schwebt zudem eine Frist: Nach derzeitigem Stand muss der Zuschuss der EU bis 31. Oktober abgerufen worden sein. Bei der Verbandsgemeinde-Verwaltung wird nun vorgefühlt, ob nicht doch noch eine Verlängerung drin ist.

Vorgabe: Bad muss attraktiver für Kinder und Jugendliche werden: Bei dem Projekt geht es nicht allein darum, das alte Becken, das nicht weiter genutzt werden kann, durch ein kleines neues zu ersetzen und einen neuen Zugang zum Maar zu schaffen. Die Anlage soll besonders für Kinder und Jugendliche attraktiver werden, damit ist der EU-Zuschuss verknüpft. Planer Schäfer schlägt beispielsweise einen Kletterturm und einen Fitness-Erlebnispfad vor, aber mit solchen Details müssen sich noch städtische Gremien befassen.Meinung

Ganz schmaler Grat
Alles gut in Sachen Freibadsanierung, nachdem der Stadtrat sich für eine Variante entschieden hat? Von wegen! In trockenen Tüchern ist das Projekt noch längst nicht. Angesichts des zeitraubenden Vorlaufs ist es nicht mehr fünf vor, sondern schon kurz nach zwölf. Weitere Verzögerungen darf es nicht mehr geben. Denn eigentlich ist es nicht mehr zu schaffen, dass in absehbarer Zeit mit der Umgestaltung begonnen wird, vor allem nicht so, dass der EU-Zuschuss fristgerecht verbucht werden kann. Und ohne den geht nichts. Und sich darauf verlassen, dass die EU die Frist schon verlängern wird, sollte niemand. Das Projekt steht weiter auf einem schmalen Grat - Absturz nicht ausgeschlossen. s.sartoris@volksfreund.deExtra

Das Naturfreibad am Gemündener Maar ist bei Einheimischen und Urlaubern beliebt. Im vergangenen Jahr wurden 13 500 Badegäste gezählt, 2011 waren es nur 9500. Auch am Pulvermaar steht eine Modernisierung des Freibads an. 2011 wurden dort etwa 13 000 Besucher gezählt, im vergangenen Jahr waren es etwa 23 000. sts

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