Baugebiet im Blick

Daun · Der Dauner Ortsteil Waldkönigen plant ein Neubaugebiet mit zunächst 20 Parzellen auszuweisen. Zugleich gibt es innerorts aber noch Baulücken und leerstehende Häuser. Um zu erfahren wie die Stadt Daun mit Neubaugebieten umgeht, hat der TV bei Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen nachgefragt.

Daun. Bernhard Kläs, Ortsvorsteher von Daun-Waldkönigen, steht am nördlichen Rand des Ortes und schaut über die vor ihm liegenden Hügel der Eifel. Er schwärmt: "Die Aussicht von hier ist fantastisch."
Wenn es nach seinem, dem Willen des Ortsbeirats und des Stadtrats geht, entstehen hier in naher Zukunft 20 Bauplätze. "Problemlos" könne das Neubaugebiet um weitere zehn bis 15 Bauplätze erweitert werden, erklärt Kläs. Gedacht ist an Grundstücke in einer Größe von etwa 700 Quadratmetern.
Der Preis soll bei 55 Euro pro Quadratmeter liegen. Kläs wirbt für das Neubaugebiet Kleine Scheid in "wunderschöner Lage und mit nahegelegenem Autobahnanschluss".
Es gebe ein intaktes Gemeinschaftsleben und auch der Stadtteil selbst sei auf einem positiven Weg. "Es ist illusorisch zu glauben, dass sich Waldkönigen ausschließlich aus sich selbst heraus entwickeln kann", sagt Kläs.
Die Grundstücke in den Baulücken würden oft nicht vermarktet, weil sie als Bauland für die Kinder oder Enkel der Eigentümer gedacht seien. Für manch leerstehendes Haus würden Preise gefordert, die oft nicht realistisch seien. "Meist sind die Häuser für potenzielle Käufer zu klein oder in einem zu schlechten baulichen Zustand."
Gerade junge Familien, die für die Entwicklung der Gemeinschaft im Ort wichtig seien, suchten oft Grundstücke, auf denen sie entsprechend ihren Vorstellungen bauen können.
Obwohl die Stadt Daun aktuell rund 40 Baugrundstücke anbietet, hat sich der Stadtrat für das geplante Baugebiet Kleine Scheid in Waldkönigen ausgesprochen.
Bundeswehrreform als Stärkung


"Allerdings beginnen wir erst dann mit der Erschließung, wenn sich ausreichend viele Käufer für die neuen Baugrundstücke ernsthaft interessieren", schränkt Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen ein. Er glaubt, dass gerade die Stärkung des Bundeswehrstandortes Daun zu einer steigenden Nachfrage für attraktive Wohngebiete führt. Die Mehrheit des Stadtrats habe sich für dieses Neubaugebiet ausgesprochen, weil junge Familien sonst kaum Möglichkeiten hätten, Baugrundstücke zu kaufen.
Auf einer Linie mit Kläs argumentiert auch Jenssen: "Grundstücke in den Kerngebieten sind selten, oft schwierig zu bebauen und sehr teuer."
Die Stadt könne hier nicht viel helfen. "Gelegentlich gibt es Anfragen, die Grundstücksflächen entsprechend anzupassen oder zu prüfen, ob geplante Bauvorhaben mit dem bestehenden Baurecht vereinbar sind." Allerdings seien solche Anträge nur die Ausnahme.Extra

Aktuell gibt es noch in vier Dauner Ortsteilen Baugrundstücke. In Daun-Steinborn sind es drei, in Daun-Rengen 13, in Daun-Pützborn acht und in Daun-Gemünden fünf freie Plätze. Neben diesen 29 Grundstücken bietet Daun noch vier weitere Parzellen an, die in der Stadt liegen. itz

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