Bettenmangel in Hillesheim

HILLESHEIM. Im Umzug befindet sich die niederländische Familie van Manen, die seit fünf Jahren das Hotel Fasen in Hillesheim mit 20 Betten und Restaurant gepachtet und nun überraschend Insolvenz angemeldet hat. Der Eigentümer ist bereist auf der Suche nach einem Nachfolger. Auch einen Verkauf schließt er nicht aus.

 Der Umzug läuft: Das niederländische Pächterehepaar van Manen verlässt nach fünf Jahren die BeispielstadtFoto: Mario Hübner

Der Umzug läuft: Das niederländische Pächterehepaar van Manen verlässt nach fünf Jahren die BeispielstadtFoto: Mario Hübner

"Kein Kommentar", lautete die Antwort von Pächter Hendrik-Jan van Manen auf die Frage nach den Gründen für die Entscheidung. Als Ziel des Umzugs gab er an "entweder irgendwo in Deutschland oder nach England". Hauseigentümer Willi Daniels (80), den die Nachricht von der Insolvenz nach eigenen Angaben "sehr überrascht hat", hat bereits eine Firma in Köln eingeschaltet, die sich um die Nachfolge kümmern soll. Auch einen Verkauf fasst er ins Auge, "falls mir ein guter Preis geboten wird". Wo der liegt, wollte er nicht sagen. "Damit muss ich mich erst noch intensiv befassen", sagte Daniels, der das Haus vor fünf Jahren "als gute Kapitalanlage" gekauft und anschließend komplett mit neuem Inventar ausgestattet hat."Noch drei Tage vor dem Insolvenzantrag habe ich mit dem Pächter und einem Vertreter der Brauerei zusammen gesessen. Da haben wir darüber geredet, wie es weiter geht. Von Insolvenz war da aber noch überhaupt keine Rede." Ein erster Hinweis auf die wirtschaftliche Misere aber lag bereits vor, wie Daniels berichtet: "Erstmals in all den Jahren habe ich im Januar die Pacht nicht erhalten, ansonsten kam sie immer pünktlich."Überrascht zeigte sich der Eigentümer, der zwischenzeitlich einen Anwalt eingeschaltet hat, nun von der Nachricht vom Auszug des Pächterehepaares, das im Gebäude wohnt: "Wo soll's denn hingehen, und was nehmen die denn mit?" fragte er beim TV verdutzt nach."Schlag ins Kontor"

Die Schließung des zweiten Hotels in der Beispielstadt ­ nach dem Aus fürs Augustiner-Kloster (der TV berichtete mehrmals) ­ überraschte auch den Hillesheimer Verkehrsamtsleiter Manfred Schmitz, der ebenfalls den Eindruck hatte, dass "das Haus gut lief". Er sagte: "Das ist ein Schlag ins Kontor. Unsere Kapazitäten sind nun extrem begrenzt. In der Verbandsgemeinde verfügen wir jetzt nur noch über rund 100 Hotelbetten." Zu Umbuchungen sei es durch die Schließung des Hotels Fasen aber noch nicht gekommen. Es habe lediglich einige Anfragen gegeben, die nicht hätten bedient werden können.

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