Bürger wünschen sich neue Anlaufstelle

Nerdlen · Um den Bürgern einen attraktiven Dorftreff zu bieten, will die Gemeinde Nerdlen investieren. Deshalb wird der Trakt des ehemaligen Gefrierhauses, in dem auch ein Gemeindesaal ist, abgerissen. An dieser Stelle soll ein neues Bürgerhaus entstehen.

 Zu alt, zu klein, nicht energetisch gedämmt und es fehlt ein Jugendraum. Im rechten Teil war bis 2013 die Gefrieranlage, seitdem steht das Gebäudeteil leer. TV-Foto: Helmut Gassen

Zu alt, zu klein, nicht energetisch gedämmt und es fehlt ein Jugendraum. Im rechten Teil war bis 2013 die Gefrieranlage, seitdem steht das Gebäudeteil leer. TV-Foto: Helmut Gassen

Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

Nerdlen. Die Gemeinde Nerdlen, nur fünf Kilometer von der Kreisstadt Daun entfernt, ist als Wohnort attraktiv, was neben der regen Bautätigkeit auch die Zunahme der Einwohnerzahl belegt. Von 19 Neubau-Grundstücken sind noch vier unbebaut. Ende des Jahres 2008 hatte die Gemeinde 220 gemeldete Bürger, nun ist die 250-er-Marke geknackt.
Die Nerdler Bürger treffen sich gerne, doch eine Kneipe gibt es schon lange nicht mehr. Was fehlt, ist ein zeitgemäßer Anlaufpunkt. Dafür soll das 1962 gebaute Gefrierhaus, das auch Waschanlage war und später von der Raiffeisenkasse genutzt wurde, abgerissen werden. 1990 wurde es noch einmal umgebaut, das Feuerwehrhaus angebaut, und ein Raum für Gemeinderatssitzungen und kleine Zusammenkünfte der Bürger kam hinzu. 2013 wurde die Gefrieranlage endgültig geschlossen.
"Das Haus entspricht heute in keinster Weise mehr dem, was so üblich ist", erklärt Hermann Lenarz. Geheizt wird mit einem alten Ölofen. Der Boden, die Wände und das Dach sind energetisch in einem - aus Sicht der Gemeinde - nicht mehr vertretbaren Zustand. "Wichtig ist auch, dass wir im neuen Gemeindehaus einen Jugendraum haben werden. Bisher ist da gar nichts vorhanden", sagt Hermann Lenarz.
Er hatte nach 30 Jahren als Ortsbürgermeister aufhören wollen, sich dann aber doch zu einer Amtszeit-Verlängerung bis 2019 entschieden. Auch, weil sich kein anderer Kandidat für den Posten fand.
Der Neubau des Gemeindehauses soll nun endgültig sein letztes großes Projekt sein. Die Kostenberechnung und die Entwurfsplanung wurden vor einigen Tagen im Gemeinderat von Architekt Peter Bauer vorgestellt. Der Um- und Neubau bezieht sich zum größten Teil auf den alten Trakt der Gefrieranlage. Der neue Gemeindesaal soll rund 60 Quadratmeter Fläche haben, direkt am Eingang wird der Jugendraum entstehen. Außerdem wird es eine überdachte Terrasse am Eingang geben. Schon im nächsten Jahr soll in Eigenarbeit mit dem Abriss des Gefrierhauses begonnen werden.
Der Baubeginn für das neue Gemeindehaus soll im Frühjahr 2017 sein. Die Verbandsgemeindeverwaltung wird einen Antrag auf eine 60-prozentige Landesförderung für das Jahr 2016 stellen. "Die Zuwendung richtet sich aber nach der finanziellen Leistungsfähigkeit des Antragstellers. Da man noch nicht weiß, wie groß die Anzahl der übrigen Anträge ist, kann man noch nicht sagen, wie hoch der Zuschuss ausfällt", erklärt Dietmar Welling von der VG-Verwaltung Daun. Rund 520 000 Euro sind für den Um- und Neubau veranschlagt, die Gemeinde wird auf jeden Fall ihre Rücklagen einsetzen müssen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort