Kolumne Pitter Bürgernähe durch Jodtablette

Sehr geehrter Herr französischer Präsident Macron! Sehr geehrter Herr belgischer Ministerpräsident Michel! Ich wollte nur mitteilen: Sie brauchen Ihre Kernkraftwerke nun doch nicht auf den neuesten Stand der Sicherheitsvorkehrungen zu bringen oder gar vom Netz zu nehmen.

Kolumne Pitter: Bürgernähe durch Jodtablette
Foto: TV/Werhan, Michael

Denn wenn es tatsächlich mal rumst, was ja glücklicherweise niemals nicht passieren wird: Wir Vulkaneifeler sind auf jeden Fall gewappnet. Okay, in den nächsten Tagen bitte mit dem Super-GAU noch warten, werte Herren (Minister-)Präsidenten, denn die Jodtabletten (siehe Foto), die uns ja vor allen Folgen schützen werden, sind erst im Kreishaus in Daun angekommen.

Da liegen sie auch erst mal gut, so dass in aller Ruhe überlegt werden kann, ob sie mit dem Jugendtaxi oder dem Bürgerbus weitertransportiert werden.

Obwohl: Seit das Fusionsgedöns rum ist, hat unser Landrat ja wieder richtig viel Zeit. Also raus aus der Komfortzone Kreishaus, raus bei die Leut und Packungen verteilen. Bürgernähe durch Jodtablette! Wenn das mal kein Motto für die Wiederwahl-Kampagne ist...

Aber wie gesagt: nur kein Stress! Denn wirkliche Gefahr droht ja nicht: Mutti ruft ihre Duz-Freunde Emmanuel (Macron) und Charles (Michel) an und bittet sie, ihre Kraftwerke doch bitte, bitte noch viel sicherer zu machen als sie ohnehin schon sind. „Klar, Angelique, wird sofort erledigt“, lautet die frohe Botschaft aus Paris und Brüssel zu hören.

Aber ob sie sich traut, ihren Nicht-Duzfreund in Washington anzurufen? Der hat ja ein paar Nachkriegssouvenirs in Büchel unter seiner Fuchtel... Wie, offiziell gibt es die gar nicht? Ja dann, alles gut!

   Die Kartons mit den Jodtabletten werden derzeit noch im Kreishaus in Daun gelagert.

Die Kartons mit den Jodtabletten werden derzeit noch im Kreishaus in Daun gelagert.

Foto: TV/Stephan Sartoris

Un nu? Nägel kauen, Daumen drücken beim Warten auf das Ergebnis der Mitgliederbefragung der Spezialdemokraten. Wenn das nix wird, Genossen, dann hab ich das letzte Mal mein Lob-Füllhorn über euch ausgeschüttet! Noch eine Sondierung, und ich wandere aus nach Belgien oder Holland: Da geht es bekanntlich ruckizucki mit der Regierungsbildung...

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