Chance für die Region

KAISERSESCH/GEROLSTEIN. (red) Über die Zukunft der Eifelquerbahn diskutierte eine Expertenrunde in Kaisersesch.

Bei der von der SPD organisierten Veranstaltung stellte Jörg Petry, Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft Vulkan-Eifel-Bahn, die Nöte des Betreibers, aber auch die Zukunftschancen für eine Erweiterung des Regelbetriebs bis Gerolstein vor. Stefan Pauly vom Verkehrsverbund Rhein-Mosel betonte, dass bei der vollkommenen Reaktivierung einer Bahnstrecke alle verantwortlichen Stellen an einem Strick ziehen müssten. Pauly: "Es gibt keine Reaktivierung gegen den Willen der beteiligten Kommunen." Vielmehr würden bei Uneinigkeit die zur Verfügung stehenden Mittel an anderer Stelle investiert. Der Referent führte einige Beispiele über Streckenwiederaufnahmen an und erläuterte die Gründe für den Erfolg. Genau wie Jörg Petry sieht Pauly bei der Strecke Andernach-Gerolstein das Hauptproblem in den Gleisanlagen zwischen Kaisersesch und Laubach. Dort sei seit Jahrzehnten nichts mehr investiert worden, so dass ein Streckenabschnitt nur mit Tempo 30 befahren werden dürfe. Das sei aber nicht akzeptabel. Hans-Peter Kuhl von der "Arbeitsgemeinschaft Zukunft der Eifelquerbahn" bedauerte vor allem die ungleiche Behandlung von Straßen und Eisenbahn. So würden zum Beispiel in die knapp 2,5 Kilometer lange Neubaustrecke der Autobahn bei Darscheid rund drei Millionen Euro investiert, während für die 52 Kilometer lange Eisenbahnstrecke zwischen Kaisersesch und Gerolstein die erforderlichen 300 000 Euro Betriebskosten nicht aufzutreiben seien. In der Diskussion wurde einhellig die Meinung vertreten, dass die Bahn reaktiviert werden müsse. So hat die Gemeinde Monreal enorm vom Betrieb der Bahnstrecke profitiert. Der Fremdenverkehr habe um rund 20 Prozent bei den Tagesgästen zugenommen. Von einer ähnlichen Entwicklung berichtete auch der Ortsbürgermeister von Urmersbach, Rainer Weber. Die Gemeinde Laubach geht mit der Einrichtung eines Haltepunktes nun ebenfalls den ersten Schritt.

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