Kirche „Da habe ich die ganze Welt im Blick“

Daun/München · Der aus Daun stammende und für das Hilfswerk „Kirche in Not“ tätige Theologe Stefan Stein hat in seiner Heimatstadt über eine seine Arbeit berichtet.

 Große Lebensfreude und Lebendigkeit in den Gottesdiensten: Das ist Stefan Stein bei seinen Besuchen in Afrika aufgefallen.

Große Lebensfreude und Lebendigkeit in den Gottesdiensten: Das ist Stefan Stein bei seinen Besuchen in Afrika aufgefallen.

Foto: TV/Kirche in Not

(bb) Das internationale Arbeiten bei dem Hilfswerk „Kirche in Not“ macht Stefan Stein Spaß. „Da habe ich die ganze Welt im Blick“, sagte er dem Trierischen Volksfreund, als er in Daun ein Heimspiel mit einem Bericht über die Situation der Christen in Afrika hatte. Die Fraternität der Katharinenschwestern hatte den 42-Jährigen nach seinem viel beachteten ersten Vortrag im August 2015 erneut eingeladen. Stefan Stein war als Kind und Jugendlicher in Daun Messdiener, Jugendgruppenleiter, Sternsinger, Helfer bei der Bolivienkleidersammlung und Moderator bei kirchlichen Jugendveranstaltungen. Sein Abitur machte er am Thomas-Morus-Gymnasium. Katholische Theologie studierte er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt/Main. Nach einem Redaktionsvolontariat bei der Bistumszeitung der Diözese Freiburg wurde er 2005 Referent für Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschlandbüro von „Kirche in Not“ in München.

Allein im Jahr 2016 habe „Kirche in Not“ in mehr als 140 Ländern weltweit geholfen, berichtete er. Habe beispielsweise Fahrzeuge für die pastorale Arbeit angeschafft oder den Bau von Kirchen, Schulen, Kliniken (mit-)finanziert. Oder trage mit Messstipendien zum Lebensunterhalt von Geistlichen bei. Soll heißen: „Kirche in Not“ leitet Spenden an Priester auf der ganzen Welt weiter, und diese feiern heilige Messen in den Anliegen der Wohltäter - mehr als 1,4 Millionen Mal in einem Jahr, also rein rechnerisch alle 22 Sekunden. Allein in Afrika würden auf diese Weise rund 14 000 Seelsorger unterstützt, erklärte er.

 Kommt durch seine Arbeit viel rum: Der aus Daun stammende Theologe und Journalist Stefan Stein ist weltweit für das Hilfswerk „Kirche in Not“ unterwegs.

Kommt durch seine Arbeit viel rum: Der aus Daun stammende Theologe und Journalist Stefan Stein ist weltweit für das Hilfswerk „Kirche in Not“ unterwegs.

Foto: TV/privat

Bei gleichzeitiger großer Lebensfreude und Lebendigkeit in den Gottesdiensten und bei wachsenden Mitgliederzahlen sei die afrikanische Kirche sehr arm, und es gebe Regionen mit andauernder oder immer wieder aufflammender Christenverfolgung und Unterdrückung, berichtete Stein. In Nigeria leide die Bevölkerung unter dem Terror radikaler islamistischer Gruppen. Die Kirche helfe den Menschen, so gut sie könne. „Den Menschen ist bewusst, dass Politiker und Beamte bestechlich sind und dass Wahlen gefälscht werden“, sagte Stefan Stein. „Aber sie sind machtlos.“

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