Dank an "Erzähl-Oma"

DAUN. (red) 60 Augenpaare der Sechstklässler am Thomas-Morus-Gymnasium richteten sich erwartungsvoll auf einen jungen, schlaksigen Mann. Und rund 60 Minuten später hieß es aus der Mitte der Zuhörer: "Das wär nicht schlecht, wenn unser Unterricht immer so sein könnte!"

Was war geschehen? Der junge Mann, der sich als der bekannte Jugendbuchautor Stefan Gemmel (Koblenz) vorstellte, hatte in einer unterhaltsamen Lesung mit Schreibwerkstattcharakter seine jugendlichen Zuhörer regelrecht in den Bann geschlagen, indem er ihnen die Geschichte von Sebastian und seiner Clique sowie Rolf, dem anfänglichen Außenseiter, erzählte und dabei Einblicke in die Arbeitsweise eines Schriftstellers ermöglichte. Stefan Gemmel liest diese Geschichte in Auszügen lebendig vor, belässt es aber nicht nur beim Vorlesen, sondern baut in seinen Vortrag auch geschickt kleine Rollenspiele ein, die seine jungen Zuhörer aktivieren und begeistern. So ganz nebenbei "erfahren" sie auf diesem Weg, um was es in diesem spannend und einfühlsam geschriebenen Buch geht. Das ist nicht alles: Eine prima Lektion erhalten die Schüler auch darüber, wie man eine Geschichte aufbauen muss. Autor selbst ohne Bücher groß geworden

Für besonderen Spaß sorgt schließlich ein Spiel, das Gemmel mit den Schülern spielt, um ihnen genaues Beobachten zu demonstrieren. Stefan Gemmel, selbst ohne Bücher groß geworden und nur dank seiner "Erzähloma" und einer begeisternden Lehrerin zum Schreiben gekommen, hat bereits 18 Jugend-, Kinder- und Bilderbücher geschrieben. "Rolfs Geheimnis", ein Jugendbuch über die Einstellung von Menschen zu Behinderten, ist ihm auch deshalb so gut gelungen, weil er in seinem ursprünglichen Beruf als Heilerziehungspfleger die Welt der Behinderten intensiv kennen lernte. "Wir werden ihn bestimmt wieder einladen", sagte Sigrid Rößler, auf deren Initiative hin der Autor am Thomas-Morus-Gymnasium zu Gast war.

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