Das Motto: Kelberg muss bleiben

Im März 2010 hat sich der Verbandsgemeinderat in einer Resolution einstimmig gegen eine zwangsweise Auflösung der Verbandsgemeinde (VG) Kelberg ausgesprochen. Nun bereitet ein Arbeitskreis unter Vorsitz von Alois Kapell die Gründung einer Bürgerinitiative zum Erhalt der VG vor.

 Sie engagieren sich für den Erhalt der Verbandsgemeinde Kelberg: die Arbeitskreismitglieder (von links) Heinrich Braun, Thomas Brost, Thorsten Stein, Alois Kapell, Peter Bauer und Gerhard Rützel. Foto: privat

Sie engagieren sich für den Erhalt der Verbandsgemeinde Kelberg: die Arbeitskreismitglieder (von links) Heinrich Braun, Thomas Brost, Thorsten Stein, Alois Kapell, Peter Bauer und Gerhard Rützel. Foto: privat

Kelberg. Gehen die im "Ersten Landesgesetz zur Kommunal- und Verwaltungsreform" niedergeschriebenen Pläne der Landesregierung auf, sind die Tage der VG Kelberg gezählt. Sie liegt mit etwa 7200 Einwohnern deutlich unter der anvisierten 12 000er-Marke. Verbandsgemeinden, die weniger haben, sollen aufgelöst, und durch Fusion und Aufteilung sollen größere kommunale Einheiten geschaffen werden (der TV berichtete mehrfach).

Dagegen haben sich die Parteien und Gruppen des VG-Rats - CDU, SPD, FDP, FWG, Unabhängige Wählergemeinschaft - in einer Resolution einstimmig ausgesprochen. Nun ist ein Arbeitskreis ins Leben gerufen worden - "damit dieser Mehrheitswille auch durch die Mehrheit in der Bevölkerung gestützt wird", erklärt der Vorsitzende Alois Kapell (Kelberg). Die weiteren Mitglieder des parteiübergreifend besetzten Gremiums sind Peter Bauer (Mannebach), Erwin Borsch (Bongard), Heinrich Braun (Kelberg), Thomas Brost (Berenbach), Gerhard Rützel (Borler) und Thorsten Stein (Mannebach). Ihr Motto lautet: "Die VG Kelberg muss bleiben."

Öffentlichkeitsarbeit soll verstärkt werden



Die Mitglieder betonen, dass im Vordergrund ihrer Maßnahmen und Aktionen das Bewusstmachen dafür stehen soll, dass die Auflösung der VG Kelberg einen großen Verlust an Bürgernähe und Lebensqualität zur Folge hätte. Geplant sind eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, Gespräche mit Vertretern der Gewerbevereine, großer Betriebe und der Kirchen und mit den Ortsbürgermeistern sowie eine Podiumsdiskussion.

Mit Spannung blickt der Arbeitskreis auf die Studie, die eine wissenschaftliche Begleitkommission der Universität Trier erarbeitet hat und die am 1. Februar in Prüm den politisch Verantwortlichen präsentiert wird.

Kontakt: Alois Kapell, Kelberg, E-Mail: am.kapell@onlinehome.de, Telefon 02692/468. Drei Fragen an …Alois Kapell (65), pensionierter Schulleiter der Grund- und Realschule plus Kelberg, Vorsitzender des Arbeitskreises "VG Kelberg muss bleiben". Wer hatte die Idee, einen Arbeitskreis zu gründen?Kapell: Der Arbeitskreis basiert auf einem Vorschlag des Ältestenrats der VG mit Bürgermeister Karl Häfner an der Spitze. Im Auftrag dieses Gremiums, dem Mitglieder aller im VG-Rat vertretenen Parteien und Gruppen angehören, bat mich Häfner, die Federführung des Arbeitskreises zu übernehmen. Was meinen Sie, warum es zu diesem Thema so still in der Bevölkerung im Kelberger Land ist?Kapell: Unmittelbar nach Bekanntwerden der Pläne des Landes hat es Diskussionen gegeben, und sie werden nach wie vor geführt, allerdings überwiegend in Internetforen. Für die relative Ruhe in der Bevölkerung gibt es meines Erachtens zwei Gründe: dass der VG-Rat sich einstimmig und zu einem frühen Zeitpunkt gegen eine Auflösung ausgesprochen hat und dass sich eine Kommission der Universität Trier wissenschaftlich mit dem Thema befasst. Diese Tatsachen haben sich offenbar beruhigend auf die Stimmung in der Bevölkerung ausgewirkt. Hand aufs Herz, Herr Kapell: Sind Sie persönlich davon überzeugt, dass eine Bürgerinitiative in diesem Fall tatsächlich etwas bewirken kann?Kapell: Ja, davon bin ich überzeugt. Hat doch eben erst das Beispiel "Stuttgart 21" gezeigt, wie wichtig es ist, Entscheidungen, die die Bevölkerung unmittelbar betreffen, nicht über deren Köpfen hinweg zu fällen. Was mich weiterhin überzeugt, ist, dass die VG Kelberg nur in einem Punkt den Ansprüchen des Landes auf Erhalt nicht genügt, und das ist die Einwohnerzahl. Hingegen reichen die Anzahl der Ortsgemeinden und die Größe der Fläche aus. Zudem hat die Bürgerinitiative im Falle einer Fusion oder Aufteilung dafür zu sorgen, dass möglichst viele Institutionen im jetzigen VG-Bereich angesiedelt bleiben.

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