Den eigenen Standpunkt bestimmen

HILLESHEIM. Volles (Frauen-) Haus in der Eifel-Film-Bühne anlässlich des internationalen Weltfrauentages (WFT). Das Hillesheimer Kino zeigte einen sozialkritischen Film, über den anschließend diskutiert wurde. 230 Frauen kamen – es mussten zusätzlich Stühle in den Gängen aufgestellt werden.

 Frauen und Schuhe – eine legendäre Verbindung: Besucherinnen mehrerer Generationen sahen in der Eifel-Film-Bühne nicht nur einen unterhaltsamen Film, sondern machten sich auch Gedanken, wo sie im Leben stehen. Worauf sie stehen, ist nicht selten Ausdruck von Individualität und Weltsicht.Foto: Gabi Vogelsberg

Frauen und Schuhe – eine legendäre Verbindung: Besucherinnen mehrerer Generationen sahen in der Eifel-Film-Bühne nicht nur einen unterhaltsamen Film, sondern machten sich auch Gedanken, wo sie im Leben stehen. Worauf sie stehen, ist nicht selten Ausdruck von Individualität und Weltsicht.Foto: Gabi Vogelsberg

"Sie werden den Genuss haben, einen 63-jährigen, reichen Macho zu sehen, der glaubt, es lohne sich nicht, Frauen, die älter als 30 Jahre alt sind, anzusehen. Allerdings wird er eines Besseren belehrt", verspricht Kinochefin Christine Runge. Das ausschließlich weibliche Publikum kommt voll auf seine Kosten. Eine Lachsalve jagt die nächste, als Hauptdarsteller Jack Nickolson von einer Falle in die nächste tappt und letztendlich Diane Keaton (als Mutter seiner jüngsten Ex-Möchtegern-Geliebten) das Rennen macht.Im Team mehr erreichen

"Es war einfach nur Klasse", sagt Regina Stuck aus Wiesbaum, die mit sechs Freundinnen gekommen ist. Cornelia Lenartz aus Hillesheim sagt: "Der Schwachpunkt, die Angst vor dem Älterwerden und damit nicht mehr gewollt zu werden, sowohl bei Männern wie bei Frauen, wurde in dem Film liebevoll auf die Schippe genommen." Für die 54-Jährige sind "gute Freundinnen im Leben sehr wichtig". Gemeinsam könnten Frauen mehr erreichen, und nicht nur generell gegen die Männer. An diesen Gedanken knüpft auch Katrien Vermeersch an: "Der WFT ist ein Appell an die Frauen, sich Gedanken zu machen, wo sie stehen." Ihre Tochter Sofie Dalle meint: "In der Schule machen die Lehrer oft Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Allerdings haben die Mädchen da meist Vorteile." Die 17-Jährige ist zum ersten Mal bei einer WFT-Veranstaltung - eine gelungene Premiere, wie sie findet. Ein Seniorinnen-Quartett aus Neroth ist zum vierten Mal dabei. Hildegard Kohl, 76 Jahre, meint: "Es ist einfach schön, wenn so viele Frauen zusammen sind." Maria Peters, 77 Jahre, erinnert sich: "Frühere Sitten waren aber auch schön. Da hielt die Jugend, egal ob Jungs oder Mädchen, mehr zusammen, weil alle gleich arm waren und damit der Neid noch nicht so groß war." Gemeinsam mit Kinochefin Runge organisierten Edith Peters, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Daun, und die drei Mitarbeiter der Pro-Familia-Beratungsstelle in Gerolstein die Filmvorführung. Beim anschließenden Umtrunk kommt es zu anregenden Gesprächen. Peters freut sich: "Der WFT ist auch eine Chance, neue Netzwerke zu knüpfen."

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