Musik Der Chor gehört zu ihrem Leben

Mehren · Seit 110 Jahren gibt es in Mehren einen Kirchenchor. Noch hat er eine stabile Größe, da sich ihm inzwischen Demerather und Schalkenmehrener Sänger angeschlossen haben. Am 24. Februar wird Jubiläum gefeiert.

 Der Kirchenchor Mehren-Demerath besteht seit 110 Jahren. Ältester Aktiver ist Richard Scholzen (vorne links), Vorsitzende ist Ilse Schleuning (zweite Reihe rechts), Chorleiter ist Andreas Kampa (vorne Dritter von links).

Der Kirchenchor Mehren-Demerath besteht seit 110 Jahren. Ältester Aktiver ist Richard Scholzen (vorne links), Vorsitzende ist Ilse Schleuning (zweite Reihe rechts), Chorleiter ist Andreas Kampa (vorne Dritter von links).

Foto: Brigitte Bettscheider

Es ist Probenabend des Kirchenchores Mehren-Demerath. Und warum wird im Pfarrheim im Kanon „Mona Lisa, Mona Lisa“ gesungen? Der Chorleiter Andreas Kampa lacht und erklärt: „Das ist kein Lied, das ist chorische Stimmbildung.“ Der 54-jährige, aus Berlin stammende Kirchenmusiker ist seit einem knappen Jahr hauptamtlicher Organist der Pfarreiengemeinschaft Gillenfeld. Seit einigen Monaten leitet er zudem den Mehren-Demerather Kirchenchor. Es gefällt ihm. „Die Proben und die Auftritte sind den Sängern wichtig. Der Chor gehört zu ihrem Leben, das spürt man“, sagt Kampa.

    „Es macht Spaß unter seiner Leitung“, versichert die Vorsitzende Ilse Schleuning. Wenn sie auch einräumt: „Wir hatten in den letzten zehn Jahren aus unterschiedlichen Gründen neun Mal Wechsel in der Chorleitung.“ Das sei eigentlich kaum zu verkraften, meint sie. Aber: „Wir sind als Gemeinschaft unglaublich stabil. Niemand ist deswegen aus dem Chor gegangen.“ Die Vorstandsarbeit sei im Team (siehe Info) bestens geregelt.

  Als im Jahr 2012 die Zahl der Aktiven im Kirchenchor der Nachbargemeinde Demerath nicht mehr ausreichte, schlossen sich die beiden Chöre zusammen. „Das war ein erfreulicher Schub für unseren Chor“, erinnert sich Ilse Schleuning. Auch Richard Scholzen aus Schalkenmehren hat die meiste Zeit seiner 70 Jahre als Kirchenchorsänger nicht bei den Mehrenern absolviert, sondern in seinem Heimatdorf. 2006 trat er zusätzlich in den Kirchenchor Mehren ein – „als ahler Bass“, wie der 85-Jährige augenzwinkernd erklärt. „Die Chorproben bedeuten in meinem Alter echte Arbeit“, sagt er, „aber es lohnt sich.“ Besonders freue ihn, wenn die Besucher von Festgottesdiensten, an denen der Chor mitgewirkt habe, ihre Begeisterung und Dankbarkeit zum Ausdruck brächten. „Ich liebe auch die geselligen Stunden mit dem Chor“, betont Schol­zen. Einen Kirchenchor in Schalkenmehren gibt es übrigens schon seit Jahren nicht mehr; wegen Nachwuchs- und Mitgliedermangels war er 2011  aufgegeben worden.    Mit 46 Jahren die Jüngste im Kirchenchor Mehren-Demerath ist Tao Kang, die Ehefrau von Chorleiter Andreas Kampa. „Ich fühle mich wohl in dieser schönen Landschaft und bei diesen freundlichen Menschen“, sagt sie. „Ihren“ Kirchenchor findet sie „sehr gut organisiert“, und sie liebt die geistlichen Lieder.

   Der Kirchenchor Mehren-Demerath feiert am Samstag, 24. Februar, um 17.30 Uhr im Rahmen eines von Dechant Klaus Kohnz zelebrierten und vom Männergesangverein Mückeln musikalisch gestalteten Festgottesdienstes in der St. Matthias-Pfarrkirche Mehren Jubiläum. Im Jahr 1908 hatte der damalige Lehrer Johann Marx den Chor gegründet.

(Brigitte Bettscheider)
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