Der lange Winter und seine Folgen

Der Winter 2008/2009 war bislang von klirrender Kälte und viel Schnee geprägt. Ergebnis: Bauprojekte liegen "auf Eis", Räumfahrzeuge sind fast im Dauereinsatz, und die Mehrkosten für Streusalz belaufen sich schon auf 600 000 Euro.

Daun/Gerolstein/Bitburg-Prüm. Auch wegen der vielen milden Winter der vergangenen Jahre beherrschte das Thema "Klimawandel" noch vor nicht allzu langer Zeit die Schlagzeilen.

Ganz anders sieht es in diesem Winter aus, der so lang und kalt ist und so viel Schnee gebracht wie lange nicht mehr. Das hat auch für den Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein Folgen. So sind Zeitpläne für Bauprojekte durcheinander geworfen worden, die wegen des frühen und "hartnäckigen" Winters noch nicht abgeschlossen werden konnten.

Umstellung auf Ein-Mann-Bedienung



Auch in einem weiteren LBM-Aufgabenbereich schlägt sich der Winter nieder. So sind die für den Winterdienst verantwortlichen Mitarbeiter der Straßenmeistereien Daun, Bitburg und Prüm in den vergangenen Monaten so oft in Aktion gewesen wie lange nicht mehr. Schon im November ging es los, und seitdem mussten die LBM-Leute häufig ran. Zu räumen sind 2400 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen in den Kreisen Bitburg-Prüm und Vulkaneifel.

Seit vergangenem Jahr habe der LBM auf die "Ein-Mann-Bedienung" umgestellt, berichtet Enders. Das heißt: Ein Mann, ein Räumfahrzeug. Früher waren dort zwei Mann am Werk: Einer fuhr, der zweite bediente den Schneepflug und den Streu-Automaten.

"Durch diese Umstellung schlagen die vielen Einsatzstunden, die unsere Beschäftigten in den vergangenen Monaten geleistet haben, nicht so auf die Personalkosten durch wie früher," erläutert der LBM-Leiter.

Der Einsatz im Winterdienst ist laut Enders "eine enorme Belastung für das Personal, wobei wir auch schon an die Grenzen der Belastbarkeit gestoßen sind".

Durch den langen Winter sind laut Enders schon 25 000 Tonnen Salz verbraucht worden und damit weit mehr als üblich: "Durchschnittlich werden etwa 16 000 Tonnen Salz im Winter benötigt, in einem milden Winter kann es sogar noch viel weniger sein mit etwa 7000 Tonnen." Der hohe Salz-Bedarf bedeute schon jetzt Mehrkosten von rund 600 000 Euro.

Angesichts der teils rekordverdächtig tiefen Temperaturen erwartet der LBM deutlich mehr Frostschäden als in den vergangenen Jahren.

"Die Straßenbeläge sind teilweise stark in Mitleidenschaft gezogen worden, das ist schon jetzt sichtbar", berichtet Enders. Das tatsächliche Ausmaß der Frostschäden wird offenbar werden, wenn wieder dauerhaft Tauwetter herrscht. "Dann werden wir sehen, wie stark der strenge Winter seine Spuren hinterlassen hat und was an Arbeit auf uns zukommt", erklärt der LBM-Leiter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort