Der Museumszug ist noch nicht ganz abgefahren

Daun · Werden auch in diesem Jahr historische Schienenbusse und Dampfloks in Daun Station machen? Zumindest für den Schienenzweckverband scheint das verkündete Aus noch nicht endgültig besiegelt zu sein. Dessen Chef will mit dem bisherigen Betreiber sprechen.

 Im Jahr 2010 machte dieses alte Dampfross Station am Dauner Bahnhof. Ob hier wieder Züge halten, ist noch fraglich. TV-Foto: Klaus Kimmling

Im Jahr 2010 machte dieses alte Dampfross Station am Dauner Bahnhof. Ob hier wieder Züge halten, ist noch fraglich. TV-Foto: Klaus Kimmling

Daun. Lange war das Dauner Bahnhofsareal nach der Stilllegung der regulären Zugverbindungen in einen Dornröschenschlaf gefallen. Aber seit etwas mehr als zehn Jahren gibt es hier wieder viel Leben - zumindest von Frühjahr bis Herbst.
Pläne in der Schublade


Denn dann verkehren die Freizeitzüge, und unzählige Radfahrer kommen an den Bahnhof, um von dort eine Fahrt auf dem Maare-Mosel-Radweg anzutreten. Um diesen Gästen den Aufenthalt möglichst komfortabel zu gestalten, hat die Stadt schon seit Jahren Pläne in der Schublade, das Gelände aufzuwerten. Beispielsweise durch mehr Parkplätze und eine Bushaltestelle mit Wendeplatz direkt am Bahnhof.
Das Problem: Ohne Zuschüsse wird die Realisierung der Pläne für die Stadt allein finanziell nicht möglich sein. Aber Geld gibt es nur, wenn auf der Bahnstrecke von Gerolstein nach Kaisersesch, ein gut 50 Kilometer langes Teilstück der Eifelquerbahn, wieder regelmäßig Züge verkehren.
Deshalb sind in Daun die jüngsten Entscheidungen rund um die Eifelquerbahn mit besonders großem Interesse verfolgt worden. Vor kurzem schien der Zug für die Stadt schon abgefahren zu sein, als vom Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Rheinland-Pfalz Nord empfohlen worden war, die Reaktivierung der Strecke auf Eis zu legen. Dann keimte wieder Hoffnung auf, als in der SPNV-Versammlung beschlossen wurde, das Vorhaben doch weiter voranzutreiben (der TV berichtete). Aber damit nicht genug: Zwischenzeitlich hatte Jörg Petry, Geschäftsführer der Vulkaneifelbahn-Betriebsgesellschaft (VEB), verkündet, dass die etablierten Freizeitfahrten Im Jahr 2013 nicht mehr stattfinden werden.
Zum Leidwesen auch der stellvertretretenden Leiterin der Touristinformation in Daun, Michaela Schenk: "Wir würden es sehr bedauern, wenn es die Freizeitfahrten nicht mehr gibt. Mit den Zügen sind sehr viele Gäste nach Daun gekommen."
Außerdem seien die Züge auch bei vielen Radfahrern beliebt gewesen, konnten sie so doch bequem vom Maare-Mosel- zum Kylltalradweg (und umgekehrt) kommen.
Begrüßung am Bahnhof



Zudem habe die Touristinformation gemeinsam mit den Dauner Eisenbahnfreunden einen besonderen Service für die Gäste, die im Sommer mit der Dampflok nach Daun gekommen seien, angeboten: Sie seien im Zug begrüßt und darauf hingewiesen worden, dass in Daun die Möglichkeit besteht, mit dem Bus vom Bahnhof in die Innenstadt gebracht zu werden. "Das hätten wir wahrscheinlich auch in diesem Jahr weitergemacht", sagt Michaela Schenk. Aber ob es dazu Gelegenheit gibt, ist offen.
Zumindest für den Direktor des SPNV, Thomas Geyer, ist das Aus für die Freizeitfahrten noch nicht endgültig besiegelt. "Am Geld kann es nicht scheitern", sagt Geyer. "Die Finanzierung ist gesichert, denn sie ist Teil des Etats 2013 des SPNV, der von der Verbandsversammlung vor Weihnachten beschlossen worden ist." Auch wenn aus Gerolstein von der VEB noch nichts zu hören war, ob sich an der bisherigen Haltung etwas ändern könnte, hat Geyer noch nicht aufgegeben: "Wir werden auf den Betreiber der Freizeitverkehre zugehen und schauen, ob er nicht doch bereit sein könnte, auch 2013 solche Fahrten zu veranstalten." sts

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