Dicke Luft statt Akzeptanz

Im CDU-Gemeindeverband Daun sind viele Mitglieder sauer. Hintergrund: Eine große Mehrheit hatte die CDU-Kreistagsfraktion aufgefordert, die KSK-Fusion von der Kreistags-Tagesordnung zu nehmen, was aber nicht passierte. Vorsitzender Markus Engel sieht daher weder in der Bevölkerung noch an der Parteibasis eine Akzeptanz der Fusion.

Daun. Selbst langjährige Mitglieder konnten sich nicht daran erinnern, so etwas schon einmal miterlebt zu haben: Bei der Mitgliederversammlung des CDU-Gemeindeverbands Daun in Üdersdorf wenige Tage vor der jüngsten Kreistagssitzung, in der über die Fusion der Kreissparkassen Vulkaneifel und Bitburg-Prüm entschieden wurde, widersprach eine große Mehrheit der Marschrichtung der Kreistagsfraktion. 60 von rund 80 Mitgliedern des mit Abstand größten CDU-Gemeindeverbands im Kreis Vulkaneifel stimmten für eine Empfehlung an die Kreistagsfraktion, diese solle den Fusions-Antrag von der Tagesordnung der Kreistagssitzung nehmen.Das Ende ist bekannt: Die CDU-Fraktion folgte dem deutlichen Mitgliedervotum nicht und stimmte für den Zusammenschluss der Kreissparkasse Vulkaneifel mit der des Kreises Bitburg-Prüm.Viele CDU-Mitglieder aus dem Gemeindeverband verfolgten die Marathon-Kreistagssitzung vom 16. Juni, die sich bis weit nach Mitternacht zog, und waren teilweise enttäuscht und teilweise sehr verärgert über das Vorgehen der Kreistagsfraktion, wie auch der Vorsitzende des Gemeindeverbands, Markus Engel, bestätigt.Im Interview mit dem Trierischen Volksfreund sagt er, dass er einen solchen Unmut an der Parteibasis wie derzeit noch nicht erlebt und auszuhalten gehabt habe. "Es ist richtig Dampf im Kessel, und wir dürfen es nicht dazu kommen lassen, dass der Kessel explodiert", mahnt der 35-Jährige. Er hofft auf einen "Umdenkungsprozess" in der Kreistagsfraktion und appelliert: "Man sollte doch noch einmal darüber nachdenken, den Zusammenschluss zurückzuziehen."Gelegenheit dazu gibt es, denn die Fusionsbeschlüsse vom 17. Juni sind noch nicht umgesetzt, weil ein entsprechendes Bürgerbegehren läuft und sie von Landrat Heinz Onnertz ausgesetzt wurden (der TV berichtete). Engel blickt auch bereits voraus auf die Kommunalwahl im Juni 2009 und sagt in Richtung seiner Parteikollegen im Kreistag: "Wir müssen alles tun, um uns, auch mit Blick auf die Kommunalwahl, nicht selbst zu beschädigen." Interview auf Seite 14

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