Energie Windräder an der Ferkelstraße? Bürger entscheiden

Sarmersbach · Die Sarmersbacher können abstimmen, ob es weitere Windkraftanlagen auf der Gemarkung des Ortes geben soll.

 Sorgen für eine gut gefüllte Gemeindekasse: die fünf Sarmersbacher Windräder. Die Anlage im Hintergrund steht auf der Gemarkung Katzwinkel.

Sorgen für eine gut gefüllte Gemeindekasse: die fünf Sarmersbacher Windräder. Die Anlage im Hintergrund steht auf der Gemarkung Katzwinkel.

Foto: TV/Helmut Gassen

(HG) Die Gemeinde Sarmersbach profitiert seit 13 Jahren von der Windkraft. Fünf Anlagen (WKA) spülen kräftig Pachteinnahmen in die Kasse der Gemeinde. Rund 90 000 Euro sind das, und damit finanziert der Ort Projekte wie einen Bürgerbus, die Gesundheitshütte und den Dorfgarten.

Die Verbandsgemeinde (VG) Daun hat die Windkraft-Planung ad acta gelegt, auch weil es kaum Gebiete dafür gibt.

91 Prozent aller Flächen in der VG stehen aus verschiedenen Gründen nicht zum Bau von WKA zur Verfügung, Sarmersbach ist eine der wenigen Kommunen, die sogenannte Vorrangflächen hat.

An der  Ferkelstraße können laut Ortsbürgermeister Dieter Treis noch drei bis fünf Anlagen gebaut werden. Was die Gemeinde mit Blick auf die Finanzen in Erwägung zieht.

Doch die Bürger sollen darüber letztendlich entscheiden, deshalb hat es eine Einwohnerversammlung gegeben mit dem Thema: „Weitere Vorgehensweise der Ortsgemeinde bezüglich Windkraft“.

„Theoretisch kann der Gemeinderat auch bei einem Nein der Bürger entscheiden, dass eine Windkraftanlage dennoch gebaut wird. Aber das ist utopisch, wir werden entsprechend dem Wunsch der Bürger beschließen“, sagt Treis. Seinen Angaben zufolge gibt es bereits Angebote von zwei  Betreibern von Windkraftanlagen.

Die möglichen Flächen gehören zwar größtenteils der Gemeinde, aber es sind auch noch private Besitzer betroffen, die ihre Einwilligung geben müssten. Für die Gemeinde würde der Bau weiterer und größerer Anlagen viel Geld einbringen, etwa 35 000 Euro pro Anlage jährlich, wird geschätzt. Die Pachtzeit für die fünf bisherigen Anlagen, die von einer dänischen Firma betrieben werden, endet 2030. Sie verlängert sich aber um weitere fünf Jahre, solange keine Seite kündigt. „Was nach dem Stichtag 2030 passiert, wissen wir heute noch nicht“, sagt der Ortsbürgermeister.

Die Bürger trugen bei der Einwohnerversammlung verschiedene Argumente für oder gegen die Errichtung weiterer Anlagen vor. Das reichte vom Schattenwurf, der Rodung von Waldflächen, Wertverlust der Häuser, Beeinträchtigung des Bildes  der Natur mit möglicherweise 200 Meter hohen Anlagen bis zum Einwand, dass auch die Nachbar-Gemeinde Katzwinkel weitere Anlagen hinstellen könnte.

Ob sie für oder gegen den Bau weiterer Windkraftanlagen sind, das können die Sarmersbacher nun am Donnerstag, 22. November, und Sonntag, 2. Dezember, bei einer Einwohnerbefragung entscheiden. Wahlberechtigt ist jeder Sarmersbacher, der 16 Jahre alt ist.

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