Die Vulkaneifel ist bald auch Tomatenland

Mehren · Derzeit ist noch schweres Gerät gefragt, denn für die Tomatenfabrik in Mehren sind die Erdarbeiten gestartet worden. Bis Dezember soll das Gewächshaus stehen, in dem gepflanzt werden kann. Rund sechs Millionen Euro investiert ein niederländischer Betrieb.

 Oberhalb der Firma Tombers tut sich was. Gewaltige Maschinen sind notwendig um die Fläche für die Tomatenfabrik zu ebnen. TV-Fotos (2): Helmut Gassen

Oberhalb der Firma Tombers tut sich was. Gewaltige Maschinen sind notwendig um die Fläche für die Tomatenfabrik zu ebnen. TV-Fotos (2): Helmut Gassen

Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

Mehren. Tomaten aus den Niederlanden? Alltäglich, die gibt es seit Jahrzehnten. Tomaten eines niederländischen Unternehmens, produziert in der Vulkaneifel? Das ist noch gewöhnungsbedürftig. Aber die erste Ernte im Industriegebiet in Mehren ist gar nicht mehr so fern - vorgesehen ist sie im März 2016.
Hinter dem Projekt steht der Gartenbaubetrieb Jacobs Rieder aus dem niederländischen Belfeld bei Venlo. Rund sechs Millionen Euro wird in den Bau der Tomatenfabrik investiert. Das Vorhaben war auf Widerstand gestoßen: Vor allem der zwischenzeitlich vorgesehene Standort in einem Wald in der Nähe des Naturschutzgebiets Mürmes und damit weit weg vom Gewerbegebiet hatte viele Kritiker auf den Plan treten lassen.
Dann wurde es doch möglich, das Vorhaben auf einem ursprünglich geplanten Areal anzugehen. Genutzt werden können nun die nicht mehr gebrauchten Holzlagerplätze der Firma Tombers.
"Wir wollen mit den Menschen hier auch keinen Streit haben und sind froh darüber, dass es jetzt doch so gegangen ist", sagt Donné Jacobs von der niederländischen Firma.
Von dem investierten Geld werden auch Betriebe aus der Region profitieren, erklärt Winfried Schäfer vom Ingenieurbüro Schäfer-Sicken in Daun, das für die Planung und Bauleitung verantwortlich ist: "Wir arbeiten nur mit regionalen Firmen."
Niederländisches Gewächshaus


Das Gewächshaus selbst kommt allerdings aus den Niederlanden. Schon im Frühjahr hätten die Arbeiten beginnen sollen, doch bis alle Fragen zwischen Investor und Gemeinde geklärt waren, dauerte es doch bis weit in den Sommer hinein. "Die sind schon feste dran, die Hälfte von den Erdbewegungen werden schon gemacht sein", freut sich nun der Mehrener Ortsbürgermeister Erwin Umbach.
Zuerst wird die komplette Fläche begradigt, der Aushub von den oberen Flächen wird an der Hanglage wieder aufgeschüttet. Auch die Leitungen für die Wärmezufuhr wurden bereits verlegt. "Bis Ende September müssen die Erdarbeiten abgeschlossen sein", erklärt der Planer.
Ab November wird dann das Gewächshaus aufgestellt, das eine Grundfläche von 37 000 Quadratmeter Fläche haben wird. "Es ist noch eine Verpackungshalle angedacht, aber das hat der Bauherr noch nicht entschieden. Denn theoretisch könnte auch woanders verpackt werden", sagt Schäfer. Im Dezember müssen die Tomaten gepflanzt werden, im März 2016 sollen die ersten Vulkaneifel-Tomaten geerntet werden. Später soll dann auch noch ein Hofladen neben Tomaten auch anderes Gemüse anbieten, erklärt Investor Donné Jacobs.
20 bis 25 Leute will das Familienunternehmen in Mehren beschäftigen. "Einige Bewerbungen gibt es schon", berichtet der Investor.
Extra

 Investor Donné Jacobs ist zufrieden mit dem Baufortschritt und freut sich auf die erste Ernte seiner Tomaten.

Investor Donné Jacobs ist zufrieden mit dem Baufortschritt und freut sich auf die erste Ernte seiner Tomaten.

Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

Die Firma Jacobs Rieder ist ein Familienunternehmen und wurde 1982 gegründet. Sie beliefert auch Aldi und Edeka. Auf einer Gesamtfläche von etwa 17 Hektar baut die Familie Tomaten der Sorte Cherita und Erdbeeren unter Glas an. Die Tomaten werden im Dezember gepflanzt, die Ernte erfolgt von März bis Dezember. Temperatur, Bewässerung und Nährstoffzugabe laufen unter kontrollierten Bedingungen ab. Zur Bewässerung wird überwiegend Regenwasser genutzt, das in einem Rückhaltebecken oder in Tanks gespeichert wird. HG

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