Die Wurzel kommt nach unten

Im Herbst 2007 haben die Basberger im Rahmen des Bundesprojektes "Besser essen. Mehr bewegen." für ihre Kinder eine Obstbaumwiese am Ortsrand angelegt. Die Dorfkinder haben mit ihren Familien die Patenschaft für Kaiser Wilhelm, Nancy Mirabelle und Co. übernommen und wachsen nun mit ihnen heran.

 Kräftig zuschneiden, dann werden die Früchte schon kommen: Basberger Kinder lernen den Umgang mit Bäumen. Foto: privat

Kräftig zuschneiden, dann werden die Früchte schon kommen: Basberger Kinder lernen den Umgang mit Bäumen. Foto: privat

Basberg. (red) Die Bäume benötigen lebenslang eine regelmäßige Pflege. Diese beginnt mit dem richtigen Pflanzen und dem Pflanzschnitt. Unter der Leitung von Karl Wilhelm Zens von der Fördergemeinschaft naturnaher Obstwiesen (FÖNO) und dem DLR Eifel fand der Pflanzschnittkurs an den jungen Bäumen statt. Die erste Erkenntnis für die etwa 40 Zuhörer: "Die Wurzeln gehören in den Boden, und die Veredlungsstelle und der Stamm an die Luft, sonst faulen sie." Der Zeitpunkt für die Schnittmaßnahmen ist günstig. Die Obstbäume sind kurz vor dem Austreiben, und die Schnittstellen werden durch den neuen kräftigen Frühjahrswuchs schnell geschlossen.Die kleine Elisa hatte den Dreh beim Pflanzschnitt schnell raus: "Weniger ist mehr!" Die Obstbäume benötigen einen klaren Aufbau in der Krone. Nach dem Schnitt überragt der Leittrieb in der Mitte drei bis vier schräg nach oben wachsende Seitenäste um eine Scherenlänge. Alle anderen Äste werden am Stamm im Bereich des Astrings abgeschnitten, und es bleiben keine Stutzen stehen. Zu Beginn des Kurses waren die Anwesenden noch zaghaft, aber am Ende hatten alle Bäume luftige und lichte Kronen. In den nächsten Jahren müssen die Paten durch den jährlich wiederkehrenden Schnitt für eine gute, holzreiche Krone bei den Obstbäumen sorgen. Nach etwa drei Jahren werden bei den Halbstämmen dann die Kirschen den Kleinen in den Mund wachsen; bei den Hochstämmen dauert es noch etwas länger.Das Teilprojekt "Karla auf der Obstwiese" setzt auf die Nachhaltigkeit insbesondere durch die Bewusstseinsbildung bei Kindern und Eltern. Sie sollen die Bedeutung der Streuobstwiesen als Lebens-, Nahrungs- und Erholungsraum für Tier und Mensch erfahren. Die Basberger haben sich für die Wiederbegründung hochstämmiger Obstwiesen mit ihrem vielseitigen Sortenspektrum in der Eifel entschieden und wollen im kommenden Herbst zahlreiche neue Obstbäume pflanzen.

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