Dritte Eifeler Bildungsmesse in Gerolstein: Viele Angebote und Besucher, viel Kreativität

Gerolstein · Die Berufsbildende Schule (BBS) Vulkaneifel in Gerolstein war bei der dritten Eifeler Bildungsmesse die Plattform für mehr als 50 Unternehmen, Institutionen und Sozialeinrichtungen und präsentierte gleichermaßen die eigene Vielfalt mit Dutzenden von Angeboten. Jugendliche und Eltern bevölkerten die Schule zu Tausenden.

Dritte Eifeler Bildungsmesse in Gerolstein: Viele Angebote und Besucher, viel Kreativität
Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Gerolstein. Symbolträchtiger als auf dem "Brücke" genannten Verbindungstrakt zwischen dem Haupt- und einem Nebengebäude hätte der Studienrat Stefan Schmitz mit seiner "Flüchtlingsklasse" bei der Großveranstaltung nicht platziert sein können. 15 Jugendliche und junge Erwachsene leben nach der Flucht aus ihren krisen- und kriegsgebeutelten Heimatländern nun in der Vulkaneifel und lernen an der BBS Gerolstein - je nachdem - das Alphabet oder erhalten Regelunterricht in einer Handvoll Fächer.Spezialitäten aus der Heimat

Dritte Eifeler Bildungsmesse in Gerolstein: Viele Angebote und Besucher, viel Kreativität
Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"


Zu Stefan Schmitz' Klasse gehören der Afghane Safi Ataullah (25) und der Syrer Mostafa Lababedi (17). "Sehr gut" gefalle es ihnen an der Schule, sagen sie dem Trierischen Volksfreund. "Am liebsten KFZ-Mechatroniker", antwortet Safi Ataullah auf die Frage nach seinem Berufswunsch. "Vielleicht Koch oder Bäcker" will Mostafa Lababedi werden.
Letzteres geht in die Richtung, mit der sich die Klasse zur Bildungsmesse präsentiert. Denn auf der "Brücke" biegen sich die Tische unter den Spezialitäten, die die Schüler mit Zutaten und nach Rezepten aus ihren Herkunftsländern zubereitet haben. Safi hat einen gemischten Salat mit Schafskäse, Oliven und Gurken zubereitet, Mostafa einen Grießkuchen mit Kokoshaube gebacken.
Am Stand der "Flüchtlingsklasse" informiert Dirk Rachler über den Verein "FamilienForum Vulkaneifel" mit Sitz in Nerdlen. Der Diplompsychologe betreut acht der Schüler außerschulisch und erhofft sich von der Veranstaltung, dass Unternehmen auf seine "Jungs" aufmerksam werden und dass sich Praktika oder Ausbildungsmöglichkeiten ergeben.
Mit der Hoffnung, Auszubildende für ihren Betrieb zu gewinnen, sind auch Winfried Engels und Christian Krein von der Kelberger Firma Plamex mit einem Stand auf der Bildungsmesse vertreten. Die beiden sind für die praktische Ausbildung in dem Unternehmen für Maschinenbau mit dem Spezialgebiet "Bau von Anlagen für Verpackung" zuständig. "Wir möchten über unsere vier Ausbildungsberufe informieren und die beruflichen Chancen aufzeigen", erklären Engels und Krein.
Sie loben die sehr gute Unterstützung der BBS bei der Vorbereitung und Gestaltung ihres Messeauftritts. Dies sei an erster Stelle der Koordination von Studiendirektor Percy Merkelbach zu verdanken, betont Schulleiter Günter Karst bei der Eröffnung. "Von wegen ,nichts los' und langweilig'", dementiert Landrat Heinz-Peter Thiel entsprechende Kommentare von jungen Leuten über das Leben in der Eifel.
"Man muss hier nicht weg, man kann hier sehr wohl einen tollen Beruf lernen, Karriere machen und gutes Geld verdienen", sagt er mit Blick auf die mehr als 50 anwesenden Unternehmen, Institutionen und Sozialeinrichtungen sowie auf die Präsentationen von drei Hochschulen und vier Ärzten, auf die Informationen über 73 Ausbildungsberufe, mehr als 50 Universitätsstudiengänge und 16 duale Studiengänge.
"So viel Kreativität", lobt Bürgermeister Matthias Pauly (Verbandsgemeinde Gerolstein). Dabei mag er den Stand neben der Bühne vielleicht besonders im Auge gehabt haben, wo sich das Augustinerkloster und das Krimihotel Hillesheim präsentieren - mit originalen Möbeln und Accessoires für Candle-Light-Dinner und Tea-Time, mit den von Azubi Nico Weissohn zubereiteten Scones mit Orangenmarmelade und Sandwichs mit Lachs.

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