Daun/Gerolstein/Trier. (red) Der Herausgeber des Buchs, der Mainzer Geowissenschaftler Frank Sirocko, hat es geschafft, 22 Wissenschaftler für sein Vorhaben zu gewinnen.

Anhand der "Quellen" aus dem Untergrund der Maare beobachten der Herausgeber und seine Mitautoren den Gang der Geschichte seit etwa 40 000 Jahren vor heute. Dies war die Zeit, in der der heutige Mensch, der Homo sapiens, nach Mitteleuropa vordrang. Das Klima entwickelte sich allmählich auf den Höhepunkt der Eiszeit zu. Vor den Gletschermassen zogen sich Jäger und Sammler nach Südeuropa zurück. Sie kamen mit der Erwärmung wieder und passten sich der neuen Umwelt rasch an, um sesshaft zu werden.

Doch immer wieder traten dramatische Veränderungen auf: Verregnete Sommer, Hochwasser, Dürre, starke Fröste bedrohten das Überleben. Menschen verließen ihre Heimat. Die Wanderung der Kelten quer durch Europa fiel in eine Phase der Klimaverschlechterung. Günstige Bedingungen führten dagegen zur Ausdehnung des Römischen Reichs. Ein Beispiel aus der Region: 1816 ging infolge der durch einen Vulkanausbruch in Indonesien Abkühlung als das "Jahr ohne Sommer" in die Geschichte ein. Es folgten Hungersnot und Teuerung beim Getreide, auch in der Eifel. 30 Jahre später (1847) verursachten zu feuchte Sommer - das Getreide verfaulte - einen ähnlichen Effekt.

Frank Sirocko (Herausgeber), Wetter, Klima, Menschheitsentwicklung. Von der Eiszeit bis ins 21. Jahrhundert (Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt und Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2009). ISBN 978-3-8062-2268-5. Preis 39,90 Euro.