Eifelorte zieren Briefmarkenblock aus Afrika

Sassen/Steffeln-Auel/Erlangen · Wie kommen Auel und Sassen auf einen Briefmarkenblock aus Burundi? Dieser Frage ist Günther Klebes aus Erlangen nachgegangen, nachdem er das Stück vor einiger Zeit ersteigert hat.

 Die Republik Burundi widmet deutschen Zügen einen Briefmarkenblock. Zu sehen sind außerdem Ortsansichten von Auel (links oben), Dinkelsbühl (rechts oben) und Sassen (rechts unten). Foto: privat

Die Republik Burundi widmet deutschen Zügen einen Briefmarkenblock. Zu sehen sind außerdem Ortsansichten von Auel (links oben), Dinkelsbühl (rechts oben) und Sassen (rechts unten). Foto: privat

Sassen/Steffeln-Auel/Erlangen. Eisenbahnfreund Günther Klebes aus dem fränkischen Erlangen sammelt fast alles, was irgendwie mit der Bahn zu tun hat. So auch Eisenbahn-Motiv-Briefmarken und -Telefonkarten.
Bei seiner Suche nach neuen Marken stieß er kürzlich bei einer belgischen Internetauktion auf einen Briefmarkenblock des afrikanischen Staates Burundi. Anbieter war ein Händler aus Litauen. Klebes bot als Einziger und ersteigerte das Stück für fünf Euro.
Neugierig geworden, was er da erworben hat, recherchierte er, welche Ortsansichten im Hintergrund abgebildet sein könnten. Dinkelsbühl in seiner fränkischen Heimat (oben rechts) zu erkennen, war für ihn nicht schwer, schließlich war er dort zur Schule gegangen. Nach langer Suche fand er auch noch die anderen beiden Orte. Es sind die Eifelorte Auel (Ortsteil von Steffeln) sowie Sassen (Verbandsgemeinde Kelberg) im Vulkaneifelkreis.
Abbildung aus dem Internet


Die Orte waren identifiziert, aber wie der Briefmarkendesigner zu den Abbildungen der Orte kam, ist Günther Klebes, der sich mit seiner Entdeckung beim Trierischen Volksfreund gemeldet hat, schleierhaft. "Häufig kommt es vor, dass die Urheber nichts von den Bildern auf Briefmarken wissen", sagt Klebes. Die Ansicht von Sassen zumindest scheint aus dem Internet-Lexikon Wikipedia zu stammen.
Burundi ist ein kleiner Staat in Ostafrika, war früher einmal ein Teil Deutsch-Ostafrikas, wurde von belgischen Truppen erobert und kam nach dem Ersten Weltkrieg an das Königreich Belgien. 1962 wurde es in die Unabhängigkeit entlassen.
Das Land selbst hat bis heute noch keine Eisenbahn. Laut Klebes kommt es oft vor, dass auf Briefmarken afrikanischer Länder Bahnen oder Lokomotiven europäischer oder amerikanischer Herkunft abgebildet sind, owohl der Staat selbst keinen Meter Schiene besitzt.
Sammelleidenschaft: Bahn

 Sammler Günther Klebes betrachtet den Markenblock unter der Lupe. Foto: privat

Sammler Günther Klebes betrachtet den Markenblock unter der Lupe. Foto: privat

 Dieses Bild aus dem Internet dient offenbar als Vorlage für die Ansicht von Sassen auf dem Markenblock.Foto: Wikipedia/Vincent van Zeijst

Dieses Bild aus dem Internet dient offenbar als Vorlage für die Ansicht von Sassen auf dem Markenblock.Foto: Wikipedia/Vincent van Zeijst


Auf die Kuriosität deutsch-afrikanischer Eisenbahn-Nostalgie aus dem vergangenen Mai ist Günther Klebes aus Erlangen vor ein paar Wochen gestoßen. Der 63-Jährige sammelt nach eigenem Bekunden "alles, was mit der Bahn zu tun hat - außer echten Lokomotiven".
Bei ihm daheim in Erlangen stehen Modelle und historische Uniformmützen neben zahllosen selbst geschossenen Fotos und Alben voll einschlägiger Telefonkarten und Briefmarken.
Daneben arbeitet der Busfahrer ehrenamtlich bei der Bahnhofsmission, als Hobby nennt er "Bahn fahren", und selbst auf Hochzeitsreise ist er vor 29 Jahren mit dem Glacier-Express gefahren.
Seine Sammellust für Bahn-Briefmarken ist übrigens kein Einzelfall: "Es gibt sogar eigene Ausstellungen für Eisenbahn-Philatelisten", erzählt er. red/sts

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