Dorfentwicklung Ein Goldstück mitten im Ort

Schalkenmehren · In Schalkenmehren dient eine umfunktionierte Telefonzelle als Bücherschrank. Gäste und Einheimische sind begeistert.

 Ortsbürgermeister Peter Hartogh (rechts) freut sich mit Deepti Statnik (links) von der Touristinformation und dem Gast aus Cochem, Horst Ostermann, über die zum Bücherschrank umfunktionierte Telefonzelle.

Ortsbürgermeister Peter Hartogh (rechts) freut sich mit Deepti Statnik (links) von der Touristinformation und dem Gast aus Cochem, Horst Ostermann, über die zum Bücherschrank umfunktionierte Telefonzelle.

Foto: Lydia Vasiliou

Gerade erst den zweiten Platz im Gebietsentscheid „Unser Dorf hat Zukunft“ errungen, geht den Schalkenmehrenern die Kreativität nicht aus.

Neben vielen touristischen Angeboten, die der Drei-Maare-Ort zu bieten hat, steht nun mitten im Ort eine alte Telefonzelle, die als Bücherschrank dient.

„Ich finde das klasse“, sagt Horst Ostermann aus Cochem, der extra von der Mosel hinauf nach Schalkenmehren kommt, um im Maar zu schwimmen, und sich die Neuheit dabei genauer ansieht. Einheimische und Touristen können sich dort Bücher ausleihen oder auch mitnehmen und selbst welche hinstellen.

Er habe die Idee zu dieser Büchertauschbörse schon länger gehabt, sagt Ortsbürgermeister Peter Hartogh. Ein glücklicher Zufall wollte es, dass auf dem Schreinerei-Gelände Bernard eine Telefonzelle stand.

Erfreulicherweise hatte auch die Chefin Ilona Schiefer die gleiche Idee und war bereit, der Gemeinde das ausgediente Telefonhäuschen zu schenken, das nun seit einigen Wochen unmittelbar an der Touristinformation steht.

Regale wurden eingebaut, und „unaufgefordert füllte sich die Telefonzelle schon am ersten Tag mit Lesegut“, freut sich Hartogh, auch wenn noch nicht alles ganz fertig war. Denn seit etwa einer Woche erstrahlt die ehemals blaue Zelle in einem leuchtenden Goldton.

„Gemeinderatsmitglied Horst Schmitz hat sie ehrenamtlich so lackiert“, sagt Hartogh, „und Dieter Klas von der Verbandsgemeinde hatte die fantastische Idee, die Glasflächen mit einer transparenten, bedruckten Folie zu versehen.“

Was auf den Folien zunächst vorgesehen war, wurde aber auf Grund von Protesten einiger Bürger wieder verworfen: „Eigentlich sollten hier die Literaten Karl Marx, Heinrich Böll und Günter Grass zu sehen sein“, sagt der Ortsbürgermeister, „das stieß dann doch auf wenig Gegenliebe, einige Bürger sahen rot.“

Stattdessen prangen nun an den Glasscheiben internationale Persönlichkeiten wie Marie Curie, Voltaire und Abraham Lincoln mit ihren allgemein bekannten Zitaten. „Das ‚Goldstück‘ findet regen Anklang bei der Bevölkerung und den Gästen“, hat Hartogh bereits festgestellt.

Auch Deepti Statnik von der Touristinformation kann täglich Menschen am „Bücherschrank“ entdecken. So wie Rita Lieback, die gerade mit ihrem Fahrrad aus Strohn angefahren kommt: „Eine tolle Idee“, findet sie und macht gleich dem Ortsbürgermeister weitere Vorschläge.

Und wer auf den Bus wartet, kann sich nun sinnvoll die Zeit vertreiben, denn der Bücherschrank steht gleich neben dem Wartehäuschen und ist immer geöffnet.

 Ortsbürgermeister Peter Hartogh (rechts) freut sich mit Deepti Statnik (links) von der Touristinformation und dem Gast aus Cochem, Horst Ostermann, über die zum Bücherschrank umfunktionierte Telefonzelle. Foto: Lydia Vasiliou

Ortsbürgermeister Peter Hartogh (rechts) freut sich mit Deepti Statnik (links) von der Touristinformation und dem Gast aus Cochem, Horst Ostermann, über die zum Bücherschrank umfunktionierte Telefonzelle. Foto: Lydia Vasiliou

Foto: Lydia Vasiliou

Dass auch alles in Ordnung bleibt, dafür sorgt Rentner Hermann Geibel, der jeden Morgen der Telefonzelle eine Visite abstattet.

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