Ein Konzert für die Restaurierung der Gillenfelder Voit-Orgel
Gillenfeld · 80 000 Euro kostet die Rettung der historischen Voit-Orgel der St.-Andreas-Kirche in Gillenfeld. Um die Restaurierung zu ermöglichen, hat ein Team um Kaplan Oliver Seis unter dem Motto "Ein Schatz, den es zu heben gilt" viele Ideen entwickelt. Am vierten Adventsonntag gibt der Musikverein aus der Heimatgemeinde des Kaplans ein Orgel-Konzert für den guten Zweck.
Gillenfeld. Ja, 15 000 Euro seien eine hohe Summe angesichts der wenigen Monate, die seit dem Start der Orgel-Rettungs-Aktion in Gillenfeld vergangen sind, betont Kaplan Oliver Seis. Es sind Pfeifenpatenschaften übernommen und einzelne Register gestiftet worden. Auf dem Gillenfelder Adventsmarkt gab es einen Glühweinstand und einen Verkaufsstand mit mehr als 200 Engeln aus alten Gotteslob-Seiten und mit regionalen Spezialitäten für den guten Zweck.
Unter den Verkaufsartikeln waren 300 Gläser mit Marmelade, die von einheimischen Köchen und Küchenfeen zubereitet worden waren. Im Pfarrbüro kann eigens abgefüllter Orgel-Wein gekauft werden.
Dort gibt es auch die Vordrucke für das einmalige oder regelmäßige Spenden von Geld. "Denn von dem Ziel der Gesamtkosten von 80 000 Euro sind wir noch weit entfernt", räumt Kaplan Seis ein.
Als einen Beitrag dazu, dass die wertvolle historische Voit-Orgel (siehe Extra) wie angestrebt bei den 1000-Jahr-Feierlichkeiten im Jahr 2016 wieder in ganzer Pracht gespielt werden kann, gibt der Musikverein Harmonie aus Seis\' Heimatgemeinde Halsenbach im Vorderhunsrück am vierten Adventsonntag, 21. Dezember, um 18 Uhr in der Pfarrkirche ein Konzert.
Es handelt sich um ein 50 Musiker starkes, renommiertes symphonisches Blasorchester, das aus Fernsehen und Rundfunk bekannt ist. Auf dem Programm stehen Stücke von Camille Saint-Saëns und Mendelssohn Bartholdy, Teile aus dem "Messias" von Händel und bekannte Advents- und Weihnachtsmelodien.
Der Eintritt ist frei; um Spenden für die Orgel wird gebeten. Im Anschluss gibt es Waffeln und Glühwein. bbExtra
Bei der Gillenfelder Orgel handelt es sich um ein hochwertiges Instrument romantischer Prägung, erbaut im Jahr 1902 von der Orgelbaufirma Voit aus Durlach (Baden). Der Protestant und Nichtpreuße Voit war damals führend im Orgelbau in Deutschland und Europa und bekannt für technische Neuerungen und hohe Qualität. Die Orgel in Gillenfeld war 1955 und 1967 des Zeitgeschmacks wegen umgebaut worden. Dabei sei aus einer hervorragenden romantischen Orgel eine schlechte barocke Orgel gemacht worden, erklärt Kaplan Oliver Seis. An der Seite des Kaplans engagieren sich im Orgel-Team Pfarrer Carsten Rupp, Benno Brandt, Hartmut Castor, Andreas Mayer, Ralf Mayer und Helmut Trapp.bb
