Ein neuer "Doktor" für Gillenfeld

Zum ersten Mal seit mehr als 50 Jahren hat es mit dem Ende des Jahres 2008 in Gillenfeld keinen "Doktor" mehr gegeben. Nach drei Monaten Vakanz ist die ehemalige Praxis von Frank Rüschhoff am 1. April wieder eröffnet und mit kirchlichem Segen und geladenen Gästen auch offiziell eingeweiht worden.

 Der neue Arzt in Gillenfeld, Erich Filinski, mit den Dauner Kollegen Volkhard Bangert und Rudolf Zirwes vor der Praxis (von links). TV-Foto: Lydia Vasiliou

Der neue Arzt in Gillenfeld, Erich Filinski, mit den Dauner Kollegen Volkhard Bangert und Rudolf Zirwes vor der Praxis (von links). TV-Foto: Lydia Vasiliou

Gillenfeld. (lyv) "Wir hatten keine ruhige Minute, es ging von Anfang an voll zur Sache", schildert Erich Filinski, Facharzt für Allgemein- und Sportmedizin sowie Chirotherapie, den ersten Tag seines Schaffens in Gillenfeld. Kein Wunder, denn die Gillenfelder und Patienten aus der Umgebung haben nun wieder einen "Doktor". Die anfängliche Unsicherheit - konnte man in Gillenfeld doch seit Jahrzehnten immer auf den Arzt im Ort bauen - und die Suche nach einem neuen Mediziner sind nun Vergangenheit.

Möglich machten dies die Ärzte der Gemeinschaftspraxis Dr. Bangert/Dr. Zirwes aus Daun, die in Gillenfeld aufgrund einer Gesetzesänderung eine nahezu komplett neu eingerichtete Filiale eröffnen konnten (der TV berichtete). "Es ist unsere Praxis, und Erich Filinski wirkt als angestellter Arzt, um die Versorgung hier zu gewährleisten", sagt Dr. Volkhard Bangert. So wird auch das gesamte Computersystem mit der Dauner Praxis verknüpft, über die auch die Abrechnungen laufen.

Sobald sich Filinski und seine Mitarbeiterinnen in die Software eingearbeitet haben, soll die Filiale in Gillenfeld möglichst schnell zu einer Terminpraxis umgewandelt werden. "Wenn die Patienten Termine bekommen, verringern sich natürlich dadurch die Wartezeiten", erklärt Filinski. Daneben gehören zu "den ureigensten Tätigkeiten eines Arztes auf dem Land auch gezielte Hausbesuche außerhalb der Sprechzeiten", betont der 58-Jährige. Dass die Patienten zurückkommen werden, darum ist es den Medizinern nicht bange. "Die Leute haben darauf gewartet", sagt Bangert.

"Es ist eine tolle Sache, dass das so schön funktioniert hat", freut sich die Ortsbürgermeisterin Heike Hermes. Es sei nicht nur für Gillenfeld und die rund 4000 Menschen gut, die zum Einzugsbereich der Praxis gehören, sondern auch für die ortsansässige Praxis für Physiotherapie und die Apotheke.

Einen Wermutstropfen gibt es doch: Die rund 70 Quadratmeter der Praxisräume sind zu klein. Aber auch dieses Problem soll mit Beginn des Jahres 2010 gelöst sein. Denn dann ziehen Filinski und Team in das ehemalige Gästehaus der Familie Kurt Hommes in der Strohner Straße.

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