Ein neuer Mosaikstein im Marktgeschehen

KELBERG. (bb) Auf Initiative von Andrea Meyfarth, Leiterin des Verkehrsamtes, ging ein neues Angebot im Rahmen der Kelberger Markttage an den Start: An jedem ersten Freitag im Monat sind frische Produkte aus der Region auf dem Marktplatz zu haben. Bei der Premiere waren zwar nur drei Anbieter anwesend, aber die fühlten sich wohl und waren zufrieden.

Sieben Direktvermarkter hatten ihr zugesagt, dann kamen kurzfristig drei Absagen, schließlich blieb am ersten Markttag ein Standbetreiber "unentschuldigt fern". Verkehrsamtsleiterin Andrea Meyfarth ist zunächst enttäuscht; immerhin hatte sie fast ein Jahr Vorlaufzeit benötigt, bis sie den ersten Markttag mit frischen regionalen Produkten ankündigen konnte. Doch dann ist die Stimmung doch gut. Die Marktleute verbuchen "mehr Kauf-Leute als Seh-Leute", und die Kunden loben das neue Angebot. Frische Erdbeeren sind der Renner

Petra Saxler und ihre Schwiegermutter Veronika Saxler aus Utzerath halten sich zum Einkaufen in Kelberg auf, als sie rein zufällig die bunten Marktschirme entdecken. "Da können wir gleich hier frische Erdbeeren besorgen", sagt Petra Saxler.Die Erdbeeren gibt es am Stand von Hans-Werner Hillesheim aus Alflen, und sie sind heute der Renner. Hillesheim ist Landwirt und betreibt auch Obst- und Gemüseanbau. Als Direktvermarkter ist er allwöchentlich auf dem Dauner Bauernmarkt vertreten. Er findet, dass der Kelberger Marktplatz ein "sehr attraktiver" Veranstaltungsort ist und lobt die gute Organisation und Betreuung durch Andrea Meyfarth. Bedenken hat Hans-Werner Hillesheim, weil der Markt nur einmal im Monat stattfinden soll. "Dann müssen die Leute die Produkte zwischendurch doch immer wieder woanders kaufen", gibt er zu bedenken. Diese Meinung teilt auch Ruth Grauel aus Mayen. Sie bietet Eier und Nudeln an und schlägt auch einen mindestens 14-tägigen Rhythmus vor. "So ein Angebot muss sich erst rumsprechen", weiß sie aus Erfahrung mit anderen Marktveranstaltungen. Auch sie findet: "Hier auf dem Marktplatz ist es besonders schön." Wolfgang Schwarz aus Nürburg ist der Dritte im Bunde. Er verkauft Wein aus Ungarn sowie hausgemachte Spezialitäten: Knobi-Öl und Rosmarin-Essig, Wildrosen- und Löwenzahngelee.Markttradition ist wieder lebendig

Früher war Kelberg einer der bedeutendsten Vieh- und Kram-Marktorte in der Eifel. In den 1920er Jahren kam die Markttradition allerdings zum Erliegen. Heute ist sie wieder sehr lebendig – dank der Initiative der Ortsbürgermeister Hermann Molitor (1979 bis 1994) und Werner Blum (seit 1994), des Vorsitzenden des Gewerbe- und Verkehrsvereins Kelberg, Alfred Borsch, des Töpfer-Ehepaares Christine und Rainer Serocka als Veranstalter des alljährlichen Kunsthandwerkermarktes sowie von Marie-Luise Hens als Veranstalterin von Antik- und Trödelmärkten. Und nun hat Verkehrsamtsleiterin Meyfarth mit dem Bauernmarkt einen neuen Mosaikstein in das Marktgeschehen gesetzt. "Ich weiß, dass wir dafür einen langen Atem brauchen, aber ich bin zuversichtlich, dass sich das Angebot etabliert", sagt sie.

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