Eine Boccia-Bahn für Mareike

Niederstadtfeld · Der kleine Ort Niederstadtfeld bekommt einen Mehrgenerationen-Spielplatz mit einem Schachfeld, einem "Mensch-Ärgere-Dich-Nicht"-Spiel und einer Boccia-Bahn. Beigetragen zu dem Plan für diese Wettkampfstätte ist der Erfolg von Mareike Meis bei den Special-Olympics in Düsseldorf, bei denen sie die Goldmedaille gewonnen hat.

 Noch ist hier unebene Wiese. Bald kann Mareike Meis hier auf einer richtigen Boccia-Bahn trainieren. Von links: Ortsbürgermeister Rainer Gehlen, Michael Funk, Irene Basten und Mareike Meis. TV-Foto: Nora John

Noch ist hier unebene Wiese. Bald kann Mareike Meis hier auf einer richtigen Boccia-Bahn trainieren. Von links: Ortsbürgermeister Rainer Gehlen, Michael Funk, Irene Basten und Mareike Meis. TV-Foto: Nora John

Niederstadtfeld. Stolz zeigt Mareike Meis ihre zwei Medaillen, die sie bei den Special-Olympics in Düsseldorf gewonnen hat. Die junge Frau mit Down-Syndrom hat dort ihr großes Talent beim Boccia unter Beweis gestellt. Als Einzelkämpferin hat sie gewonnen, mit ihrer Mannschaft ist sie Dritte geworden. Schon 2011 war sie bei den Wettbewerben erfolgreich. Und die sportliche Zukunft von Mareike sieht derzeit gut aus. Denn bisher hat sie nur einmal in der Woche bei ihrem Arbeitsplatz, den Westeifelwerkstätten, die Gelegenheit zum Training. Doch wird sie daheim, fast vor der Haustür, neue Gelegenheit zum Üben haben.
Wie Ortsbürgermeister Klaus Gehlen sagt, ist derzeit ein Mehrgenerationen-Spielplatz im Ort geplant. Dabei soll neben einem Schachfeld, auch ein Spielfeld für "Mensch-Ärgere-Dich-Nicht" und eben eine Boccia-Bahn mit internationalen Wettkampfmaßen entstehen. Der Anstoß für die Bahn kam von Mareikes Trainerin Tanja Hallenbach, die ebenfalls aus Niederstadtfeld kommt. Hallenbach war auch diejenige, die die Sportart Boccia erstmals bei den Westeifel-Werkstätten in Gerolstein angeboten hat, um das Sportprogramm zu erweitern.
Bei der Suche nach einem geeigneten Gelände sei zunächst die alte Weitsprunganlage, die nicht mehr gebraucht wird, im Gespräch gewesen, sagt Gehlen. Aber davon sei man schnell abgekommen, denn sie liegt zu weit außerhalb vom Ort. Es sollte ein Treffpunkt mitten im Ort sein.
Und so fiel die Wahl auf Gelände mitten im Ort, das gerade genug Platz für das Vorhaben bietet. "Das wird ein Treffpunkt für Jung und Alt". Auch Michael Funk, der Mareike zusammen mit ihrer Mutter Irene Basten betreut, freut sich: "Das ist gelebte Inklusion."
Die Arbeiten sollen schon in dieser Woche beginnen. Maximal 7500 Euro soll die Anlage kosten. Gehlen ist aber sehr zuversichtlich, dass sich Sponsoren finden lassen. Und auch Eigenleistung wird enorm Kosten sparen, hofft er.
Extra

Habt ihr schon mal Boccia gespielt? Das ist ein schönes Spiel und man kann es an verschiedenen Orten machen. Jeder Spieler hat mehrere Kugeln. Und dann gibt es noch eine kleine Kugel. Die wird zuerst geworfen. Mit den größeren Kugeln versucht dann jeder Spieler möglichst nah dran zu kommen. Manche Menschen machen da auch richtige Wettkämpfe. Dann wird allerdings eine spezielle Bahn gebraucht. Die muss einen ebenen Boden haben und eine Umrandung. Eine solche Bahn ist 26,50 Meter lang und 4,50 Meter breit. Es gab übrigens auch mal einen Bundeskanzler vor vielen Jahren, der war dafür bekannt, dass er auch gerne Boccia gespielt hat. Das war Konrad Adenauer. noj

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