Eine gewachsene Partnerschaft

GEROLSTEIN. Nun auch formell: Die Stadt Gerolstein hat mit "ihren" Fernmeldern eine offizielle Patenschaft besiegelt. Kommandeur Gregor Engels und Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz unterzeichneten die Urkunden.

Die Besiegelung der Patenschaft war eine der letzten Amtshandlungen von Engels. In knapp zwei Wochen bricht der Oberstleutnant, der heute nach mehr als zweijähriger Arbeit das Kommando über das Fernmeldebataillon 281 an Oberstleutnant Sven Römer-Hillebrecht weitergibt, zu seinem nächsten Einsatzort auf - nach Chile. Der Zeitpunkt des kleinen Festakts war daher bewusst gewählt, wie Stadtbürgermeister Schwartz erwähnte: "Oberstleutnant Engels war Motor der Patenschaft. Sie ist daher auch als Zeichen des Dankes sowie als Abschiedsgeschenk zu verstehen." Auch Bürgermeister Matthias Pauly schloss sich dem Lob an: "Kommandeur Engels und seine Familie haben das gute Miteinander toll gelebt."Als die Burgnarren in der Kaserne tagten

Nicht minder anerkennend lautete seine inoffizielle Würdigung des scheidenden Kommandeurs: "Ein ganz Großer." Letztlich aber besiegelt die Patenschaft nicht nur das gute Miteinander in den vergangenen anderthalb Jahren, sondern seit Ansiedlung der Bundeswehr in Gerolstein vor mehr als 40 Jahren. So meinte denn auch der Stadtbürgermeister: "Heute wird offiziell besiegelt, was seit vier Jahrzehnten gewachsen ist." Die Stadt, sagt Schwartz, sei stolz auf "unsere Soldaten, die wichtige Aufgaben an vielen Brennpunkten der Erde wahrnehmen". Dabei würden sie zum einen für Frieden und Freiheit auch in der Heimat sorgen, zum anderen den Namen Gerolsteins in alle Welt tragen, fügte der für Bundeswehrangelegenheiten zuständige Fachbereichsleiter im Gerolsteiner Rathaus, Karl Servatius, hinzu. Beispiele des guten Miteinanders gebe es viele, sagte der Stadtbürgermeister: "Stichwort Karneval: Seit jeher stellt der Elferrat der Soldaten einen eigenen Wagen, nimmt an allen Sitzungen teil, veranstaltet den bekannten ,Tanz auf windiger Höhe', und in den 80er Jahren waren die Burgnarren-Sitzungen stets in der Kaserne." Zu erwähnen sind auch die regelmäßige "Bärenklau-Beseitigung", Hochwasser- oder Ernte-Einsätze, Müllsammeltage oder die Hilfe als Streckenposten beim Raderlebnistag "Kylltal aktiv". Zudem seien viele Soldaten in Gerolsteiner Vereinen sowie der Kommunalpolitik aktiv, viele hätten sich im Gerolsteiner Land niedergelassen, für sie sei es eine neue Heimat geworden. Oberstleutnant Engels nannte die Patenschaft "eine besondere Ehre für mich und meine Leute", würdigte die Zusammenarbeit als "bundesweit einzigartig", dankte für den "vorbehaltlosen Rückhalt in der Region" und bat darum, "das Vertrauen auch auf meinen Nachfolger zu übertragen". Paulys Reaktion: "Die Beurkundung der Patenschaft ist ein Höhe-, aber mit Sicherheit kein Endpunkt des guten Miteinanders."

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